Archivbild: Blick am frühen Abend auf eine Filiale der Einrichtungshauskette Depot am Alexanderplatz. (Quelle: dpa/Carstensen)

Brandenburg Berlin Filialen in Berlin und Brandenburg: Möbel- und Einrichtungskette Depot beantragt Insolvenz

Stand: 16.07.2024 14:57 Uhr

Der kriselnde Möbel- und Wohnaccessoireshändler Depot hat Insolvenz beantragt und will sich mit Hilfe eines Schutzschirmverfahrens sanieren. Dies teilte das Unternehmen hinter dem Depot-Filialnetz, die Gries Deco Company, mit Sitz im unterfränkischen Niedernberg am Dienstag mit. Beim Schutzschirmverfahren soll ein frühzeitig vorgelegter Insolvenzplan die Sanierung erleichtern. Den Sachverwalter für das Insolvenzverfahren kann das Unternehmen dabei selbst benennen.

"Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt", erklärte Unternehmensgründer Gries. "Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten - insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner - zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen." Das Unternehmen und sein Geschäftsmodell sollen demnach "nachhaltig" erfolgreich ausgerichtet werden. Das Amtsgericht Aschaffenburg habe das Schutzschirmverfahren bereits genehmigt.

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Mehrere Standorte in der Region

Der Händler von Einrichtungsgegenständen und Dekoartikeln betreibt mehrere Filialen in Berlin. In Brandenburg ist die Firma in mehreren Städten aktiv, unter anderem in Cottbus, Potsdam, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Prenzlau.
 
Deutschlandweit betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 300 Filialen und ist zudem in Österreich und der Schweiz aktiv. In Deutschland beschäftigte es im vergangenen Jahr im Schnitt 4.400 Menschen.

Lohnsicherheit bis September

Während des Schutzschirmverfahrens werde der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiterlaufen, Lohnzahlungen seien bislang bis September gesichert, erklärte der Konzern. Der Insolvenzplan soll demnach möglichst noch in diesem Jahr vorliegen.

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Es gehe darum, "das Unternehmen im Schulterschluss insbesondere mit der Vermieter- und Lieferantenbasis nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten auszurichten", erklärte die Gries Deco Company. Mit Sven Tischendorf und Alexander Höpfner seien zwei "marktbekannte und insbesondere auch im Einzelhandelssektor sehr erfahrene Schutzschirmexperten" in die Geschäftsführung berufen worden. Anfang des Jahres hatte bereits Unternehmensgründer Christian Gries wieder selbst den Chefposten übernommen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.07.2024, 19:30 Uhr