Keke Topp (SV Werder Bremen, am Ball) im Pokal-Spiel beim FC Energie Cottbus (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)

Brandenburg DFB-Pokal: Energie Cottbus unterliegt Werder Bremen und einem überragenden Keke Topp

Stand: 19.08.2024 21:11 Uhr

In der ersten Runde des DFB-Pokals hat der FC Energie Cottbus am Montagabend mit 1:3 gegen den SV Werder Bremen verloren. Elias Bethke hielt den FCE zunächst im Spiel. Auf Seiten der Gäste stach ein Neuzugang hervor.

  • Werder Bremens Neuzugang Keke Topp überragt und trifft dreifach (32., 37., 55.)
  • Henry Rorig verwandelt einen direkten Freistoß der Marke "Traumtor"
  • Romario Hajrulla sieht in der Schlussphase die Rote Karte
  • Axel Borgmann feiert sein Comeback
  • Energie Cottbus scheidet wie schon 2022 in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Werder Bremen aus

Pokal-Aus in Runde eins: Der FC Energie Cottbus hat am Montagabend mit 1:3 (0:2) gegen den SV Werder Bremen verloren. FCE-Torwart Elias Bethke hielt den Drittligisten eine gute halbe Stunde im Spiel, letztlich belohnte sich der Bundesligist aber für seine drückende Überlegenheit und zog verdientermaßen in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Keke Topp sorgte mit einem Doppelschlag vor der Halbzeit für die frühe Vorentscheidung (32., 37.). Henry Rorig versenkte einen direkten Freistoß sehenswert im linken Knick (70.).
 
Der äußere Rahmen stimmte: Cottbus und Werder am Montagabend den Rasen des LEAG Energie Stadions betraten, schien die Abendsonne, während der Lausitzer Anhang das Team von Trainer "Pele" Wollitz mit einer Choreographie empfing.

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Elias Bethke mit starken Paraden - Werder drückend überlegen

Doch der Bundesligist aus Bremen übernahm mit dem Anpfiff das Kommando, verbuchte früh erste Abschlüsse, wobei Felix Agu zunächst die beste hatte, bei seinem Schussversuch aus zentraler Position aber wegrutschte. Elias Bethke lenkte den Ball über das Cottbuser Tor (4.). In der 10. Minute war der Energie-Schlussmann auch bei Mitchell Weisers Versuch aus der Distanz zur Stelle.
 
Werder drückte – und dem FCE blieb in der Anfangsphase kaum Luft zum Atmen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde tauchte Marvin Ducksch – aus abseitsverdächtiger Position - völlig frei vor Bethke auf, der mit seinem linken Bein den Rückstand verhinderte (16.). Das Team von Trainer Ole Werner betrieb nun regelrecht Chancenwucher: Jens Stage ließ die nächste hochkarätige Möglichkeit aus kurzer Distanz ungenutzt (23.).

Choreo der Cottbuser Fans vor dem Pokal-Spiel gegen den SV Werder Bremen (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)

Choreo der Cottbuser Fans vor dem Pokal-Duell gegen den SV Werder Bremen.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde musste sich Bethke aber doch geschlagen geben: Romano Schmid fand Keke Topp mit einem Pass durch die Gasse im Sturmzentrum, der sich mit einer flüssigen Bewegung drehte und den Ball rechts oben im Netz versenkte (32.).
 
Doch eine Reaktion der Cottbuser, die unter anderem ohne den angeschlagenen Timmy Thiele auskommen mussten, ließ nicht lange auf sich warten: Phil Halbauer verbuchte den ersten Lausitzer Torschuss, stellte Michael Zetterer im Werder-Kasten aber vor keine unlösbaren Probleme (34.). Nur drei Zeigerumdrehungen später schlug Topp zum zweiten Mal zu: Tim Campulka rutschte weg, der 20-jährige Angreifer war frei durch, behielt die Nerven und erhöhte auf den 2:0-Pausenstand für die Gäste (37.).

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Rorig mit der feinen Klinge - Hajrulla zu ungestüm

Cottbus kam mit frischen Schwung aus der Kabine: Erst zog Henry Rorig einen direkten Freistoß gefährlich auf das Tor, dann verpasste Tolcay Cigerci eine Chance per Kopf (47.). Mitten hinein in die erste Drangphase des FCE traf Keke Topp ein drittes Mal: Schmid nahm Ducksch auf dem rechten Flügel mit, der den Ball flach und scharf ins Zentrum schlug, wo Topp nur noch einzuschieben brauchte (55.). Für den Neuzugang im Bremer Trikot war es nun endgültig ein perfekter Abend – nach einer Stunde gönnte ihm Coach Werner einen vorzeitigen Feierabend.
 
In der 63. Minute verhinderte Bethke das 0:4, Rorigs Versuch auf der Gegenseite flog nur knapp am Kasten vorbei (64.). Die Hausherren steckten nicht auf – und kamen durch ein Traumtor nochmal heran. Erneut war es Rorig, der einen direkten Freistoß auf das Tor schlug und zum 1:3 im linken oberen Eck einschweißte (70.).
 
Es sollte jedoch das einzige Energie-Highlight bleiben. Stattdessen sah der eingewechselte Romario Hajrulla in der Schlussphase noch die Rote Karte, nachdem er mit gestrecktem Bein in Bremens Keeper Zetterer gerutscht war (78.). Szenenapplaus gab es in der 86. Minute für Axel Borgmann, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte.
 
Werder Bremen ging als verdienter Sieger vom Platz - es blieb beim Stand von 1:3.

Die Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (FC Energie Cottbus): "Wir waren ein bisschen zu passiv, ein bisschen zu ängstlich. Das kann aber auch an der Qualität des Gegners gelegen haben, der sehr gute Abläufe hat. [...] Wir haben uns 30 Minuten lang mit allem, was wir haben, gewehrt. Und dann machen wir zwei brutale Fehler. Das tut mir für den Jungen, die Mannschaft, das Publikum und diesen Pokalabend leid. So ist Profifußball, das wird gnadenlos bestraft."
 
Elias Bethke (FC Energie Cottbus): "Vor allem in der ersten Hälfte haben wir viel zugelassen, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben nicht mutig gespielt. [...] In der Halbzeit war es dann schon schwierig, das Ding noch zu drehen. [...] Am Ende hat es nicht gereicht."
 
Keke Topp (SV Werder Bremen): "Ich habe nicht damit gerechnet, einen Hattrick zu machen - umso glücklicher bin ich. Es ist aber immer noch ein Teamsport, wir haben zusammen gewonnen. Mir wurde es einfach gemacht. Wir sind zufrieden mit dem 3:1-Sieg, bauen darauf auf und müssen am Wochenende gegen Augsburg weitermachen."

Sendung: rbb24, 19.08.2024, 21:45 Uhr