Blitze erhellen am 18.06.2024 den Nachthimmel über dem Windenergiepark «Odervorland» im Landkreis Oder-Spree in Ostbrandenburg. (Quelle: dpa-Bildfunk/Patrick Pleul)

Brandenburg Berlin Unwetter in Südbrandenburg: Baum stürzt auf Auto - 58-Jähriger schwebt in Lebensgefahr

Stand: 19.06.2024 12:16 Uhr

Die Unwetter haben in Südbrandenburg zu einer Vielzahl von Einsätzen bei den Feuerwehren geführt. Ein Mann wurde im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr. Die Unwetterwarnung wurde inzwischen aufgehoben.

  • Ein 58-jähriger Mann schwebt nach Baumsturz in Lebensgefahr
  • Insgesamt 100 wetterbedingte Einsätze der Feuerwehr bei Leitstelle Lausitz
  • In Cottbus hat nach einem Blitzeinschlag ein Haus gebrannt
  • Das Unwetter führte am Abend zu Störungen im Zugverkehr
  • Wetter bleibt wechselhaft

Bei den schweren Unwettern am Dienstagabend ist ein Mann schwer verletzt worden. Der 58-Jährige schwebt in Lebensgefahr. Das sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Ein Baum war auf ein Auto gefallen und hatte den Mann und den 60-jährigen Fahrer eingeklemmt.
 
Beide Männer waren am Dienstag während des Unwetters mit einem Kastenwagen einen Waldweg in der Nähe von Großthiemig entlanggefahren, als der Baum auf das Auto fiel. Auch der 60-Jährige wurde dabei schwer verletzt. Die Feuerwehr musste die beiden aus dem Wagen befreien. Der 58-Jährige wurde in ein Spezialkrankenhaus nach Dresden gebracht.

Yaprak Demir (Ehrenamtliche), mitte: Eslem Rejhan (Ehrenamtliche Helferin), rechts: Gülcan Nitsch, Gründerin. (Quelle: rbb/Anna Corves)
Initiative verankert Umweltschutz in migrantischen Communities

Das Berliner Projekt "Yeşil Çember" sensibilisiert seit vielen Jahren türkische und arabische Communities für Umweltthemen. Im Interview erzählt Gründerin Gülcan Nitsch von Erfolgen und Herausforderungen - und warum sie manchmal sauer auf die Politik ist.mehr

Zahlreiche Einsätze der Feuerwehr in Brandenburg

Die teils heftigen Unwetter haben am Dienstagabend zu vielen Einsätzen der Feuerwehren geführt. Betroffen war vor allem Südbrandenburg. Nach Angaben der Leitstelle Lausitz mussten die Kräfte rund 100 Mal ausrücken.
 
Im Cottbuser Stadtteil Madlow brannte nach einem Blitzeinschlag der Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Menschen wurden nicht verletzt. Die meisten Einsätze gab es im Landkreis Elbe-Elster. Windböen deckten dort Scheunendächer ab, in einigen Gemeinden fiel der Strom aus.
 
Im Landkreis Oder-Spree musste die Feuerwehr vor allem wegen umgestürzter Bäume ausrücken. In Woltersdorf und Erkner brannten zwei Gebäude nach Blitzeinschlägen. Verletzt wurde aber niemand.
 
Im Schönefelder Ortsteil Selchow (Dahme-Spreewald) stürzte am Dienstagabend die Seitenwand eines Wohnhauses ein. Auf Bildern ist zu sehen, wie in der Häuserfassade ein Loch klafft; Wohnräume stehen frei. Mehrere Bewohner wurden laut Leitstelle Lausitz in Sicherheit gebracht. Bei dem Einsturz handelt es sich offenbar nicht um eine unmittelbare Unwetterfolge. Möglicherweise hat aber der lang anhaltende Regen das Fundament des Gebäudes unterspült.
 
Aus Berlin wurden bislang keine größeren wetterbedingten Einsätze gemeldet.

Störungen im Zugverkehr

Das Unwetter führte am Abend zu Störungen im Zugverkehr. Die Zugstrecke zwischen Dresden und Berlin bleibt auch am Mittwoch gesperrt, nachdem am Dienstagabend bei Elsterwerda (Elbe-Elster) ein Baum auf die Oberleitung gestürzt war. Fahrgäste eines Eurocitys auf dem Weg nach Prag mussten den Zug verlassen. Sie wurden mit Bussen weitertransportiert. Die Räum- und Reparaturarbeiten werden laut Bahn den Mittwoch über andauern. Auch auf der Regionallinie RE2 kommt es zu Verspätungen, Umleitungen und Ausfällen, weil zwischen Königs-Wusterhausen und Lübbenau (Spreewald) ein Baum auf die Gleise gestürzt ist.
 
In einzelnen Bereichen des Landkreises insbesondere in Teilen der Verbandsgemeinde Liebenwerda, der Gemeinde Röderland und des Amtes Schradenland ist es zusätzlich zu Stromausfällen gekommen. Im Bereich Prösen wurde durch Sturmschäden eine Bahnstrecke blockiert, weswegen ein ICE stillstand. Der Zug musste evakuiert werden; ca. 250 Passagiere waren betroffen. Noch immer kommt es auf vereinzelten Bahnverbindungen zu Verspätungen und Ausfällen, teilt die Deutsche Bahn mit.

Ostbrandenburg glimpflich davongekommen

Die Region Ostbrandenburg ist glimpflich davongekommen. Laut der Leitstelle Oderland gab es hauptsächlich sturmbedingte Einsätze durch umgestürzte Bäume. Im Landkreis Oder-Spree musste die Feuerwehr zu hingegen zu zwei Gebäudebränden ausrücken. Hier hatte in Woltersdorf und auch in Erkner jeweils der Blitz eingeschlagen. Verletzt wurde aber niemand.

Symbolbild: Der Wasserstand im Elsensee ist in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken.(Quelle: dpa/Patrick Pleul)
BUND beobachtet teils massiven Wasserverlust in Brandenburger Seen

Die Durchschnittstemperatur in Brandenburg steigt kontinuierlich an - mit fatalen Folgen für die Seen des Landes. Die Umweltschützer des BUND fordern ein rasches Umdenken, um einem "Halbwüstenklima" entgegenzuwirken.mehr

Wetter beruhigt sich nun

Am Mittwoch kann es laut Deutschem Wetterdienst nochmal zu Gewittern kommen, aber es sei kein Unwetter mehr dabei.
 
Der Tag wird voraussichtlich eher wolkenverhangen, bis zum Abend kann es regnen. Wer am Abend die Begegnung Deutschland-Ungarn bei der EM im Biergarten oder beim Public Viewing gucken will, sollte sich aber warm anziehen, denn nach der schwülen Wärme fällt das Thermometer zeitweise auf 15 Grad.

Sommer durchschnittlich, aber geht wechselhaft weiter

Der Donnerstag könnte dann aber der sonnigste Tag der Woche werden. Da erwarte die Menschen in Berlin und Brandenburg wieder freundliches und trockenes Sommerwetter - allerdings nehme die Wärme und Schwüle am Freitag wieder zu, hieß es. Bis zu feuchtwarmen 30 Grad Celsius sind dann in Brandenburg vereinzelt möglich.

Am Wochenende geht es dann leicht wechselhaft weiter, Schauer und Gewitter sind möglich, dazwischen trockene und freundliche Phasen bei 23 bis 26 Grad Celsius.

Der bisher wechselhafte Sommer wird uns jedoch noch weiter begleiten, hieß es vom DWD. "Das bleibt erst einmal ein Auf und Ab." Trotz einiger Temperaturabfälle sei der Juni und Frühsommer aber noch im durchschnittlichen Bereich.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 19.06.2024, 08:00 Uhr