Bilderstrecke Tesla in Grünheide - In fünf Jahren von der Idee zur fertigen Fabrik
Stand: 12.11.2024 18:42 Uhr12. November 2019: Tesla-Chef verkündet bei einer Preisverleihung in Berlin, dass die erste europäische "Gigafactory" in Deutschland entstehen soll. Man werde die Fabrik "im Umland von Berlin" bauen, heißt es zunächst.
13. November 2019: Jörg Steinbach (SPD, Minister für Wirtschaft und Energie), Rolf Lindemann (SPD, Landrat Kreis Oder-Spree) und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), informieren auf einer Pressekonferenz zur geplanten Ansiedlung des Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide (Oder-Spree). Woidke und Steinbach hatten für den Standort geworben und Unterstützung zugesagt. Die Verhandlungen zwischen Land und dem Unternehmen zur Ansiedlung fanden im Geheimen statt.
14. November 2019: Der zukünftige Tesla-Betriebsstandort in Grünheide auf dem Gewerbegebiet Freienbrink.
25. Januar 2020: Rund 250 Menschen demonstrieren in Grünheide gegen die geplante Ansiedlung des Automobilherstellers Tesla. Sie wehren sich gegen die Rodung mehreren Hektar Wald und die befürchtete Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung durch die Autofabrik. Im Februar beginnen die Bauvorbereitungen. 30 Harvester fällen innerhalb von Tagen dutzende Hektar Kiefernforst.
9. Juni 2020: Nachdem die Waldrodung nach einem Rechtsstreit fortgesetzt wird, beginnt der Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide.
3. September 2020: Elon Musk beim ersten Richtfest auf der Baustelle der Tesla-Fabrik Berlin-Brandenburg. Mit dem Ausspruch "Deutschland rocks" verweist er vor zahlreichen Fans, Gegnern und der Presse auf den schnellen Baufortschritt.
13. Juli 2021: Die Eröffnung der Tesla-Fabrik verzögert sich und kann nicht wie geplant Mitte des Jahres die Produktion aufnehmen. Die Verzögerung ist auf Änderungsanträge und Proteste von Anwohnern sowie Umweltschützern, aber auch auf bürokratische Vorgänge zurückzuführen.
22. März 2022: Eröffnung und offizieller Produktionsstart der Tesla-Fabrik in Grünheide. Anwesend sind auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Tesla-Chef Elon Musk und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). In der Fabrik sollen mehr als 12.000 Menschen arbeiten und Elektro-Autos und Teile von E-Autobatterien produzieren.
27. Mai 2023: Gut ein Jahr nach Produktionsstart wird in der Tesla-Gigafactory in Grünheide "5K" gefeiert, also die Herstellung von 5.000 E-Autos Model Y pro Woche.
4. September 2023: Tesla eröffnet eine Bahnshuttle-Linie, die Mitarbeiter von Erkner bis aufs Firmengelände bringt. Die Niederbarnimer Eisenbahn setzt zunächst einen Dieselzug ein, der 2024 durch einen vollelektronischen Zug ausgetauscht wird, der auch von Berlin aus fährt.
5. März 2024: Nach einem Anschlag auf einen Strommast, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist, bleibt die Produktion beim US-Elektroautobauer in Grünheide für einige Tage unterbrochen. Zehntausende Bewohner in der Region sind ebenfalls von dem Stromausfall betroffen.
20. Mai 2024: Mit einem Camp im Wald bei Tesla in Grünheide protestieren Baumbesetzer seit Ende Februar gegen die Erweiterung der Fabrik. Im Protestcamp leben zeitweise bis zu 100 Menschen. Sie schlafen auf Konstruktionen in den Bäumen verteilt oder in Zelten am Boden. Der Protest dreht sich vor allem um Wasserverbrauch, Umweltverschmutzung und Waldrodungen.
1.11.2024: Hoher Krankenstand in der Tesla-Autofabrik in Grünheide. Die Industriegewerkschaft Metall sieht eigenen Angaben zufolge große Arbeitsbelastung der Beschäftigten als eine Ursache. Zuvor hatte Tesla mitgeteilt, man habe in Grünheide 500 weitere Mitarbeitende unbefristet festangestellt. Damit steigt die Zahl der Arbeiter im Werk auf rund 12.500. Außerdem sollen die Mitarbeitenden ab November vier Prozent mehr Gehalt bekommen.
Für die Zukunft plant der US-Elektroautohersteller in Grünheide die Erweiterung der Produktion in mehreren Teilgenehmigungsabschnitten. So soll die Produktion schrittweise von derzeit 500.000 auf zukünftig eine Million Fahrzeuge pro Jahr erweitert werden. Für die Erweiterung soll unter anderem eine weitere große Halle zur Unterbringung der zusätzlichen Produktionseinheiten errichtet werden. Eine erste Teilgenehmigung liegt bereits vor. Weiterer Wald soll nicht gerodet werden.
Darüber hinaus ist auch eine Geländeerweiterung geplant (siehe Bild). Dort möchte der US-Elektroautobauer perspektivisch unter anderem einen Güterbahnhof und Logistikflächen bauen. Tesla und der Landesbetrieb Forst, der Eigentümer der Fläche ist, sollen derzeit Verkaufsgespräche dazu führen.
Sendung: Brandenburg aktuell, 12.11.2024, 19:30 Uhr
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