Ein Streifenwagen der Polizei ist mit Blaulicht im Einsatz.

Brandenburg Berlin Zweifacher Mörder nach Flucht aus JVA Tegel in Dahlwitz-Hoppegarten gefasst

Stand: 23.06.2024 10:57 Uhr

Am Donnerstag nutzte ein verurteilter Mörder nach über 20 Jahren Haft seinen ersten unbegleiteten Ausgang zur Flucht. Am späten Samstagabend haben ihn Polizisten in Dahlwitz-Hoppegarten gefasst - der entscheidende Hinweis kam aus der Bevölkerung.

Der flüchtige, verurteilte Doppelmörder aus der JVA Tegel ist am Samstagabend gefasst worden.
 
Wie der Lagedienst der Berliner Polizei dem rbb bestätigt hat, ist der Mann in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Dahlwitz-Hoppegarten (Märkisch-Oderland) festgenommen worden.
 
Vorher hatte es einen Hinweis gegeben, weil der Mann offenbar erkannt worden war. Beamte der Brandenburger Polizei hätten den Mann gegen 22.00 Uhr widerstandslos abführen können und zurück in die JVA Tegel gebracht.

Symbolbild: Justizbeamter im Flur der Untersuchungshaftanstalt Moabit in Berlin mit geschlossenen Zellentüren. (Quelle: dpa/Kremming)
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Zwei Tage auf der Flucht

Der Straftäter hatte am Donnerstagnachmittag seinen ersten unbegleiteten Ausgang zur Flucht aus der Haftanstalt Tegel genutzt.
 
Er hatte nach Angaben der Justizverwaltung 1995 zwei Morde begangen und wurde deshalb zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Details nannte ein Justizsprecher nicht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Berlin wurde der Mann im November 2001 in der Hauptstadt verurteilt.

Gutachten sah keine Anhaltspunkte für Nichtrückkehr

Wie ein Justizsprecher am Freitag mitteilte, wurden dem Straftäter seit 2005 regelmäßig unter Aufsicht Ausgänge gewährt. Dazu seien die Behörden rechtlich verpflichtet, die Betroffenen sollen so auf ein geregeltes Leben in Freiheit vorbereitet werden, hieß es. Bislang habe es keine Beanstandungen gegeben.
 
Bevor der Mann nun erstmals ohne Aufsicht die Haft verlassen durfte, gab es laut Justizverwaltung ein "umfassendes Prüfverfahren" mit einem forensisch-psychiatrischen Gutachten eines Sachverständigen. Dieser schätzte die Lockerung als verantwortbar ein. "Es gab keine Anhaltspunkte für eine Nichtrückkehr des Strafgefangenen", hieß es von der Justizverwaltung.
 
Die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) dankte allen Beteiligten für ihren "engagierten Einsatz". Die" enge und professionelle Zusammenarbeit der Sicherheits- und Justizbehörden" zahle sich aus, heißt es in einer Erklärung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.06.24, 08:00 Uhr