Bei einer Sprengung am Kraftwerk Moorburg stürzt einer der beiden Kesseltürme ein.
Player: videoExperten beraten über zweite Sprengung am Kraftwerk Moorburg

Hamburg Probleme bei Sprengung an Kohlekraftwerk

Stand: 26.03.2025 17:13 Uhr

Eigentlich sollten am Sonntag zwei Kesselhäuser des stillgelegten Kraftwerks in Hamburg-Moorburg kontrolliert gesprengt werden. Doch am Ende fiel nur eines. Wann nun das zweite gesprengt werden soll, ist immer noch unklar.

Die erste Sprengung lief wie vorgesehen: Das Kesselhaus kippte langsam zur Seite und eine riesige Staubwolke stieg auf. Doch dann blieb es still. Das zweite Kesselhaus stand weiterhin unversehrt, nichts rührte sich.

Sprengstoff aus zweitem Kesselhaus wieder entfernt

Eine der Hauptsprengladungen hatte nicht gezündet, deshalb stehe das Gebäude noch. Das teilten die städtischen Energiewerke mit. Die genaue Ursache werde weiterhin von den Expertinnen und Experten untersucht. Allerdings sei inzwischen der nicht detonierte Sprengstoff geborgen worden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Zuvor waren im Keller des Kesselhauses 600 Kilogramm Sprengstoff in extra gebohrten Löchern deponiert worden.

Wann das Gebäude nun gesprengt werden soll, ist noch offen. Ein neuer Termin soll jetzt mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden. Für eine erneute Sprengung sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Sperrungen an Land und auf der Süderelbe nötig.

Player: videoMoorburg: Kesselhaus-Sprengung klappt nur halb

Moorburg: Kesselhaus-Sprengung klappt nur halb

Abrissarbeiten laufen schon länger

Seit eineinhalb Jahren laufen in Hamburg die Abrissarbeiten am ehemaligen Kohlekraftwerk Moorburg. Drei Milliarden Euro hatte das einst modernste und effektivste Steinkohlekraftwerk in Deutschland gekostet. Im November war bereits der markante, 140 Meter hohe Doppel-Schornstein gesprengt worden.

Luftbild des Kohlekraftwerks Moorburg im Hamburger Stadtteil Moorburg vom April 2022

Hier stand auch der Doppel-Schornstein noch: Blick aus der Luft auf das Kraftwerksgelände im April 2022.

Künftig Elektrolyseur an gleicher Stelle

Mitte des Jahres sollen die ersten freigeräumten Flächen des ehemaligen Kraftwerks Moorburg dann übergeben werden, damit dort mit dem Bau eines Elektrolyseurs begonnen werden kann. Die Anlage soll von 2027 an dann sogenannten grünen Wasserstoff produzieren - also Wasserstoff, der mithilfe von umweltfreundlich erzeugtem Strom hergestellt wird.

Nicht alles wird abgerissen

Teile der bestehenden Infrastruktur und der Anlagen können laut Wirtschaftsbehörde künftig für die Wasserstofferzeugung genutzt werden. So bleiben etwa die Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den der Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird, wird umgebaut und verlegt.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 26.03.2025 | 15:00 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete das Hamburg Journal am 23. März 2025 um 19:30 Uhr.