Blick auf den neuen Druckwärmespeicher der Hamburger Energiewerke, der vom Kupferproduzenten Aurubis mit heißem Wasser beliefert wird.

Hamburg Aurubis liefert industrielle Abwärme für Hamburger Fernwärmenetz

Stand: 09.01.2025 15:26 Uhr

Der Kupferhersteller Aurubis versorgt die Hamburger Energiewerke ab sofort mit industrieller Abwärme. Am Donnerstag gab es den symbolischen Start der Wärmelieferung.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) drehte mit den Chefs von Aurubis und den Hamburger Energiewerken an einem großen Rad, um das Projekt in Betrieb zu nehmen. Er bezeichnete bei seiner Rede den klimaneutralen Ausbau der Fernwärme als "Jahrhundertprojekt". Die Zusammenarbeit von Politik und Industrie sei für das Erreichen der Klimaziele von großer Bedeutung.

Fernwärme für bis zu 20.000 Haushalte

Mit der Abwärme von Aurubis sollen über das Fernwärmenetz rechnerisch bis zu 20.000 Hamburger Haushalte versorgt werden können. Es soll sich nach Angaben der Hamburger Energiewerke um das größte Projekt dieser Art in Deutschland handeln. Michael Prinz, Chef der Energiewerke, machte es anschaulich: "Wir könnten das Alsterschwimmbad innerhalb eines Tages zum Kochen bringen."

Aurubis leitet erhitztes Wasser an Energiewerke

Aurubis erhitzt mit der im Werk während der Umwandlung von Schwefeldioxid zu Schwefelsäure entstehenden Abwärme Wasser auf etwa 105 Grad und leitet es an die Energiewerke weiter. Die Energiewerke bewahren das Wasser in einem sogenannten Druckwärmespeicher auf. Bei Bedarf speisen die Energiewerke das Heizwasser in das Fernwärmenetz ein, an das Haushalte angeschlossen sind. 

Blick auf den neuen Druckwärmespeicher der Hamburger Energiewerke, der vom Kupferproduzenten Aurubis mit heißem Wasser beliefert wird.

Das bei Aurubis erhitzte Wasser landet zunächst in einem Druckwärmespeicher der Hamburger Energiewerke.

Industrielle Abwärme gilt als klimafreundlich und soll zur Wärmewende beitragen. Aurubis spricht von CO2-freier Wärme, weil man während der Reaktion, während der die Wärme freigesetzt werde, keine fossilen Brennstoffe brauche. Im Abwärmegeschäft hat Aurubis Erfahrung: An den Energieversorger Enercity, mit dem sich die Energiewerke die Fernwärmeleitung teilen, liefert Aurubis schon seit 2018 Wärme - allerdings eine deutlich kleinere Menge.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.01.2025 | 13:00 Uhr