Bilder

Bilderstrecke Die Rote Flora in Hamburg: Damals und heute

Stand: 17.10.2024 13:43 Uhr
Die Rote Flora am Schulterblatt im Hamburger Schanzenviertel.

Monument der Widerspenstigkeit: Das Flora-Gebäude im Hamburger Schanzenviertel blickt auf eine lange, wechselvolle Geschichte zurück.

Polizisten Ende der 80er-Jahre vor dem Flora-Gebäude am Schulterblatt.

1987 schmieden die Stadt und ein Investor Pläne, das als Vergnügungsstätte angelegte Gebäude zu einem Musical-Theater umzubauen. Unter anderem soll dort "Das Phantom der Oper" zu sehen sein. Doch schnell regt sich Widerstand, der immer wieder die Polizei auf den Plan ruft.

Das Flora-Gebäude am Schulterblatt Ende der 80er-Jahre.

1988 wird der größte Teil des historischen Flora-Theaters abgerissen. Große Teile des Crystallpalasts werden zerstört. Hier soll ein Neubau entstehen.

Blick vom Dach des Flora-Gebäudes Ende der 80er-Jahre.

Vom Dach der Flora aus lässt sich Ende der 1980er-Jahre das Geschehen auf der Straße gut beobachten. Die Proteste gegen das Musical-Projekt sind erfolgreich - der Standort Schanze wird aufgegeben. "Das Phantom der Oper" läuft ab 1990 im Neubau an der Holstenstraße.

Menschen auf dem Dach des Flora-Gebäudes am Schulterblatt Ende der 80er-Jahre.

Nach der offiziellen Eröffnung der Roten Flora im September 1989 erklären linksautonome Aktivisten die Flora am 1. November für besetzt.

Das Gebäude der "Roten Flora" im Hamburger Schanzenviertel Anfang August 1992.

Die Besetzung wird von den "Rotfloristen" durch das Sprayen von Schriftzügen mit politischen Parolen an der Fassade deutlich gemacht.

Randalierer werfen am Samstag (20.08.2011) Müll in ein Feuer vor dem alternativen Kulturzentrum "Rote Flora" im Schanzenviertel in Hamburg während der Ausschreitungen nach dem Schanzenfest.

Dann strömen linke Aktivisten aus Hamburg und dem Umland in die Schanze. Immer wieder brennen Mülltonnen und Barrikaden.

Der Hamburger CDU-Fraktionsvorsitzende Ole von Beust besucht 2001 die "Rote Flora" und wird von den Bewohnern mit Konfetti, Luftschlangen und Besen begrüßt.

Aber es kommt auch zu kreativem und gewaltfreiem Protest. Im Januar 2001 will Ole von Beust als Spitzenkandidat der CDU einen Ortstermin bei der Flora für den Wahlkampf nutzen. Von den "Rotfloristen" wird er mit Konfettiregen, Trillerpfeifenkonzert und höhnischen "Ole, Ole"-Rufen begrüßt und tritt wenig später die Flucht an.

Das Kulturzentrum Rote Flora, aufgenommen am 19.12.2014 im Schanzenviertel in Hamburg.

Kretschmer gibt an, mit dem Kauf keine wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen. Im Gegenteil. Angeblich will er der Stadt helfen und die Flora Schritt für Schritt befrieden. Die Stadt hält sich die Option offen, das Gebäude in den folgenden zehn Jahren zurückzukaufen.

Der Schriftzug der Roten Flora in Hamburg.

Die Rückkaufsfrist läuft im März 2011 ab. Eigentümer Kretschmer versucht, die Flora weiterzuverkaufen. Interessenten sollen dem Investor nach dessen Angaben bis zu 19 Millionen Euro geboten haben.

Polizeibeamte stehen am 21.12.2013 vor dem Kulturzentrum «Rote Flora» im Schanzenviertel in Hamburg Demonstranten gegenüber.

... und stellen es Ende 2013 unter Beweis. Als Eigentümer Kretschmer ankündigt, die Flora räumen lassen zu wollen, kommt es bei einem Protestmarsch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Viele Menschen werden bei den Krawallen verletzt.

Das Kulturzentrum «Rote Flora» im Schanzenviertel in Hamburg, aufgenommen am 30.10.2013.

Doch Mitte Mai 2014 stellt sich heraus: Klausmartin Kretschmer kann die Rote Flora nicht mehr von sich aus verkaufen. Gegen ihn läuft ein vorläufiges Insolvenzverfahren. Ende Oktober schließlich einigt sich der Senat mit dem Insolvenzverwalter auf einen Rückkauf für 820.000 Euro.

Zahlreiche Menschen sitzen und stehen am 15.08.2015 im Schanzenviertel in Hamburg während der einmaligen Performance des Musicals «Phantom der Oper» vor dem Kulturzentrum "Rote Flora".

Im August 2015 sieht die Flora plötzlich wieder aus wie vor 100 Jahren - doch trägt sie nur ein historisches Kostüm. Hinter der etwa 700 Quadratmeter großen Plane wird das Gebäude saniert. Die bunte Fassade wird gesandstrahlt, restauriert und neu verputzt.

Autonome randalieren während des G20-Gipfels im Hamburger Schanzenviertel.

Während des G20-Gipfels in Hamburg im Juli 2017 randalieren vermummte Autonome mehrere Tage lang im Schanzenviertel rund um die Rote Flora.

Brennende Barrikaden im Schanzenviertel

In einer Nacht zerstören die Randalierer Geschäfte, errichten Barrikaden und greifen die Polizisten an. Einige Stunden ist das Viertel in der Hand der Kriminellen.

Polizeikräfte stehen während der G20-Ausschreitungen vor der Roten Flora in Hamburg.

Die Rote Flora sagt, sie habe Verletzte versorgt, Gewalttätern aber keinen Rückzugsort verschafft.

26.04.2018, Hamburg: Wolken ziehen über die «Rote Flora» im Hamburger Schanzenviertel.

Nach dem G20-Gipfel ist es ruhig geworden um die Flora. Der 1. Mai und das Schanzenfest, sonst Anlässe für Krawalle, bleiben friedlich.