Hamburg Hamburger Grüne küren Fegebank zur Spitzenkandidatin
Die Hamburger Grünen haben am Sonnabend die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank zur Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahl Anfang März gekürt.
Fegebank wurde bei einer Mitgliederversammlung der Grünen auf Listenplatz eins gewählt. Sie erhielt 306 Ja-Stimmen und 11 Nein-Stimmen bei 5 Enthaltungen. Das entspricht einer Zustimmung von rund 95 Prozent. Einen Gegenkandidaten hatte Fegebank nicht. Die 47-Jährige bewirbt sich damit nun offiziell neben Amtsinhaber Peter Tschentscher (SPD) und CDU-Chef Dennis Thering um die Führung von Hamburgs künftiger Landesregierung.
"Ich bin bereit, Erste Bürgermeisterin zu werden"
Bei ihrer Rede vor den Parteimitgliedern sagte Fegebank: "Ich bin bereit, Erste Bürgermeisterin dieser Stadt zu werden." Sie gab sich siegessicher, dass die Grünen auch bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 ein gutes Ergebnis erzielen: "Wir werden es schaffen, dass die Grünen ein fulminantes Comeback hinlegen." Hamburg werde dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Abgrenzung von der gescheiterten Ampelkoalition im Bund
Fegebank stimmte die Hamburger Grünen auf einen harten Wahlkampf ein und grenzte sich deutlich von der gescheiterten Ampelkoalition im Bund ab. Rot-Grün in Hamburg habe fast zehn Jahre lang Konflikte unideologisch und intern geklärt. "Wir ziehen daraus den Ansporn, dass sich Dinge zum Guten verändern können, wenn man sich darum kümmert - dass sich Probleme lösen können, wenn man sie anpackt." Solche Probleme seien für viele Menschen die Sorge vor hohen Preisen, teuren Mieten oder vor Jobverlust. Gleichzeitig müsse die Stadt fit gemacht werden für die Zukunft - bei Energieversorgung, Verkehr und als Forschungsmetropole.
Tjarks auf Listenplatz zwei, Blumenthal auf Platz drei
Listenplatz zwei ging mit rund 95 Prozent der Stimmen an Verkehrssenator Anjes Tjarks, Platz drei mit rund 79 Prozent an die Co-Parteivorsitzende Maryam Blumenthal. Auch bei diesen Wahlen gab es keine Gegenkandidaten. Viel Abschiedsbeifall erhielt Umweltsenator Jens Kerstan - er hatte angekündigt, nach der Wahl aufzuhören und kandidierte daher nicht für einen Listenplatz.
Grüne wollen stärkste Kraft in Hamburg werden
Die Grünen regieren in Hamburg seit 2015 als Juniorpartner der SPD mit. Wie schon 2020 haben sich die Grünen auf die Fahnen geschrieben, die SPD als stärkste Kraft in der Hansestadt abzulösen. Laut einer Umfrage im Auftrag des "Hamburger Abendblatts" von Ende Oktober liegen die Grünen in Hamburg mit 21 Prozent neun Prozentpunkte hinter der SPD (30 Prozent). Gleichauf mit den Grünen erreichte die CDU in der Umfrage 21 Prozent.
Die Bürgerschaftswahl findet am 2. März 2025 statt.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 09.11.2024 | 19:30 Uhr