Neue Überwachungskameras zur Videoüberwachung sind vor dem Hamburger Hauptbahnhof am Hachmannplatz installiert.

Hamburg Hamburger Hauptbahnhof: Neue Kameras für Videoüberwachung

Stand: 14.08.2024 21:06 Uhr

Mit neuen Videokameras auf dem Bahnhofsvorplatz will die Polizei für mehr Sicherheit rund um den Hamburger Hauptbahnhof sorgen.

Neben der stärkeren Polizeipräsenz und der Einführung der Waffen- und Alkoholverbotszonen sei die Videoüberwachung eine weitere Säule im Sicherheitskonzept, sagten Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizeipräsident Falk Schnabel bei der symbolischen Inbetriebnahme der neuen Technik. Ziel sei es, Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen, um ein schnelles und zielgerichtetes Eingreifen zu ermöglichen.

Zwei Dutzend neue Kameras überwachen Hachmannplatz

Zudem hätten die Kameras auf dem Bahnhofsvorplatz einen abschreckenden Effekt auf potenzielle Störer und Straftäter. Zunächst werden Heidi-Kabel- und Hachmannplatz mit 24 Kameras überwacht. In Kürze sollen es den Angaben zufolge 27 sein. Sieben der jetzt in Betrieb genommenen Kameras sind schwenk- und zoombar, der Rest starr installiert. Die Bilder laufen in einem eigens dafür eingerichteten Raum im Polizeikommissariat 11 auf dem Steindamm zusammen und werden dort ausgewertet. Im Hauptbahnhof selbst gibt es bereits rund 200 Kameras.

Grote: Videomaterial wird nach 30 Tagen gelöscht

Das Videomaterial soll nach 30 Tagen gelöscht werden, sagte Grote. Eine längere Speicherung sei nur zur Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten vorgesehen. Versammlungen oder Demonstrationen im Überwachungsbereich würden nicht gefilmt. In die neue Videotechnik habe die Stadt rund 1,2 Millionen Euro investiert. Die laufenden Kosten lägen im Bereich von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr, sagte Grote. Die Kameras seien schon für eine intelligente Videoüberwachung ausgelegt, wie es sie bereits auf dem nahegelegenen Hansaplatz gibt. Dort werden seit Sommer vergangenen Jahres die Bewegungen der von den Kameras erfassten Personen mittels IT hinsichtlich auffälliger Muster wie Tritte, Schläge oder Schubsen analysiert.

Quattro-Streifen und Alkoholverbot

"Die bisherigen Erfahrungen am Hauptbahnhof zeigen, dass es mit dem Waffen- und dem Alkoholkonsumverbot sowie einem vereinten und entschlossenen Vorgehen aller Sicherheitspartner gelungen ist, die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität spürbar zu stärken", sagte Grote. Es gebe wahrscheinlich keinen anderen Ort in Deutschland, wo man so intensive Maßnahmen habe. "Das dürfte einzigartig sein. Aber es ist eben auch Deutschlands größter Bahnhof und wir haben hier auch besondere Problemlagen gehabt", so Grote.

Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres patrouillieren am Hauptbahnhof sogenannte Quattro-Streifen von Hamburger Polizei, Bundespolizei, DB Sicherheit und Hochbahnwache. Seit Oktober vergangenen Jahres gilt rund um den Hauptbahnhof zudem ein Waffen- und seit April dieses Jahres auch ein Alkoholverbot.

Grote betont Bedeutung sozialer Hilfsangebote

Nach den eingeführten Maßnahmen sei die Zahl der Delikte zunächst gestiegen, weil die hohe Präsenz die "Kontrolldelikte in die Erfassung geholt" habe, so Grote. Inzwischen sei die Tendenz jedoch erkennbar rückläufig. "Wir haben eine sehr starke Säule, was den Ausbau, die bessere Vernetzung, Koordinierung und die Erhöhung der Wirksamkeit sozialer Hilfsangebote angeht. Das ist genauso wichtig. Wir können den Menschen ja nicht nur sagen, dass sie hier weggehen sollen. Wir müssen ihnen auch sagen, wohin sie gehen können. Und das passiert eben auch."

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 14.08.2024 | 19:30 Uhr