Ein Patient sitzt bei einer Hausärztin. (Symbolbild)

Hamburg Hausärzteverband befürchtet Aus vieler Praxen in Hamburg

Stand: 14.11.2024 18:39 Uhr

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) macht Druck: Sie appelliert an den Bundestag, die geplante Reform zum "Honorar-Deckel" für Hausärztinnen und -ärzte zu beschließen - trotz des Endes der Ampel-Koalition.

Das Aus der Ampel-Koalition auf Bundesebene bedeutet auch das vorläufige Aus für eine Reihe von Gesetzen. Das betrifft unter anderem die Reform, den sogenannten Honorar-Deckel für Hausärztinnen und -ärzte mit eigener Praxis abzuschaffen. Dabei geht es um eine Obergrenze an Einnahmen - egal wie viele Patientinnen oder Patienten der Arzt oder die Ärztin behandelt.

Reform hätte besonders in Hamburg geholfen

Die geplante Gesetzesänderung hätte ganz besonders den Praxen in Hamburg und in Berlin geholfen. Denn die Honorare der Ärztinnen und Ärzte sind in diesen Bundesländern am unteren Ende der Skala und sie haben viele Menschen, um die sie sich kümmern müssen.

Viele Ärzte können nur 70 Prozent abrechnen

Interview mit Jana Husemann vom Hamburger Hausärzteverband

Viele Hamburger Ärztinnen und Ärzte können nur 70 Prozent der Leistungen abrechnen, die sie erbracht haben. "Es geht nicht darum, eine Leistung abzurechnen, die zukünftig höher vergütet werden soll, sondern es soll die Leistung honoriert werden, die erbracht worden ist", so Schlotzhauer.

Drohen Praxisschließungen?

Der Hausärzteverband befürchtet, dass jetzt eine Reihe von Praxen schließen könnte, weil es für sie einfach nicht mehr wirtschaftlich sei, weiterzumachen. Dabei gibt es schon jetzt viele Praxen, die keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 14.11.2024 | 07:00 Uhr