Apollo 11 Astronaut Edwin "Buzz" Aldrin steht neben der US-Flagge auf dem Mond.

Hamburg Mondlandung: Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond

Stand: 22.07.2024 00:00 Uhr

Am 21. Juli 1969 betritt der erste Mensch den Mond. Die Landung auf dem Erdtrabanten im Rahmen der "Apollo 11"-Mission ist das Finale eines beispiellosen Wettlaufs zwischen Sowjets und US-Amerikanern.

Mehr als 500 Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt sehen in der Nacht vom 20. auf dem 21. Juli 1969 im Fernsehen, wie die Amerikaner Neil Armstrong und Buzz Aldrin den Mond betreten und damit Geschichte schreiben. Auch der Norden fiebert bei der Mission "Apollo 11" mit, wie die NDR Dokumentation "Als der Norden im Mondfieber war" zeigt. Die Mondlandung bildet das Finale eines beispiellosen Wettlaufs der Sowjetrussen mit den US-Amerikanern im Weltraum, der inmitten des Kalten Kriegs stattfindet.

Mondlandung: Wettrennen zwischen USA und Sowjetunion

Zwischenzeitlich hatten die Russen in diesem Rennen die Nase vorn gehabt: 1957 schießen die Sowjets mit "Sputnik 1" den ersten künstlichen Satelliten ins All. Bald darauf umkreist die Hündin "Laika" an Bord von "Sputnik 2" die Erde. 1961 ist der Russe Juri Gagarin der erste Mensch im All, als erster Amerikaner folgt Alan Shepard an Bord einer "Mercury"-Raumkapsel.

Kennedy gibt Startschuss für "Apollo"-Programm

Angestachelt von den sowjetischen Erfolgen kündigt US-Präsident John F. Kennedy 1962 an, schon bald werde ein Amerikaner auf dem Mond landen. In Cape Canaveral (Florida) entstehen Anlagen für das "Apollo"-Mond-Programm. Im selben Jahr schwebt dann der Russe Alexej Leonow als erster Mensch zehn Minuten frei im All. An Bord von "Gemini IV" unternimmt Edward White den ersten Weltraumspaziergang eines US-Astronauten. 1966 setzt die sowjetische Mondfähre "Luna 9" auf dem Erdtrabanten auf. Es ist die erste kontrolliert abgebremste Landung auf dem Mond. 1967 gibt es einen herben Rückschlag für die Amerikaner: Drei US-Astronauten verbrennen bei einem Bodentest in der ersten "Apollo"-Raumkapsel. Ein Funke hatte die mit reinem Sauerstoff gefüllte Kabine in Brand gesetzt. 1968 geht als erste bemannte Mission "Apollo 8" mit drei Astronauten an Bord auf die Reise und umrundet den Mond.

Neil Armstrong: "Ein gewaltiger Sprung für die Menschheit"

1969 ist es endlich so weit: Am 21. Juli um 3.56 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) - in den USA ist es der Abend des 20. Juli - setzt "Apollo 11"-Kommandant Neil Armstrong seinen Fuß auf die Oberfläche des Mondes und sagt seinen berühmtesten Satz: "Ein kleiner Schritt für einen Menschen - aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit." 20 Minuten später folgt ihm Buzz Aldrin. Um 4.42 Uhr MESZ hissen beide gemeinsam die US-Flagge, danach telefonieren sie mit US-Präsident Richard Nixon und sammeln Gesteinsproben. Zweieinhalb Stunden dauert der Mondspaziergang, bei dem Armstrong und Aldrin neben Fußspuren im Staub auch einigen Müll wie Moonboots, ein paar leere Essenspakete und volle Urinbeutel hinterlassen.

Spektakuläre Mondmissionen enden 1972

Nach ihrer Rückkehr werden die Astronauten für drei Wochen in Quarantäne gesteckt, damit keine ungebetenen Bakterien vom Mond mit einreisen können. Im Anschluss gibt es eine große Parade in New York, um die Helden vom Mond ausgiebig zu feiern. Bereits wenige Monate nach der "Apollo 11"-Mission gelingt der Besatzung von "Apollo 12" die zweite Landung auf dem Erdtrabanten. 1970 landete die Raumkapsel "Apollo 13" mit drei Astronauten nach einem spektakulären Rettungsmanöver auf der Erde. Nach einer Explosion im Sauerstofftank war die Mondlandung abgebrochen worden. Der Satz "Houston, wir haben ein Problem" wird legendär. 1971 und '72 folgen weitere Missionen - bis im Dezember 1972 die Fähre von "Apollo 17" als bislang letztes bemanntes Raumschiff den Mond erreicht. Danach wird es still auf dem Trabanten.

Mondlandung - Was ist dran an Verschwörungstheorien?



Um die erste bemannte Mondlandung ranken sich einige Verschwörungstheorien - manche bezweifeln bis heute, dass sie wirklich stattgefunden hat. Für mehrere angebliche Indizien gibt es einfache Erklärungen:

  • Die Flagge scheint zu wehen - obwohl es auf dem Mond keinen Wind gibt: Tatsächlich bewegt sich die Flagge - mit Wind hat das aber nichts zu tun. Die Astronauten rammten die Fahnenstange in den Mondboden. Diese Bewegung überträgt sich auf die Flagge. Auch wenn ein Astronaut zufällig an die Stange stößt, bewegt sie sich.
  • Auf den Fotos sind keine Sterne im Hintergrund zu sehen: Aus gutem Grund! Denn die Belichtungszeit der Kamera war zu kurz dafür. Sonst wären die Astronauten unscharf und überbelichtet gewesen.
  • Die Triebwerke des Landemoduls hinterließen bei der Landung keinen Krater: Auch dafür gibt es eine einfache Erklärung, denn durch die fehlende Atmosphäre verflüchtigt sich der Ausstoß in alle Richtungen.

Nächste Mondlandung nur noch eine Frage der Zeit

Inzwischen ist der Mond wieder in den Fokus gerückt: Nach Russland und den USA beteiligen sich nun auch China, Indien, Israel, Japan, Südkorea und die Europäische Raumfahrtagentur ESA an weiteren Mondmissionen. Am 14. Dezember 2013 setzt die chinesische Sonde "Chang'e-3" auf dem Mond auf. 2019 und 2020 folgen weitere Missionen. Am 23. August 2023 landet die indische Sonde "Chandrayyan-3" auf der Mondvorderseite. Als fünftem Land gelingt Japan am 19. Januar 2024 eine Mondlandung - mit der Sonde "Smart Lander for Investigating Moon".

2024 ist auch das angepeilte Jahr der USA gewesen, wieder auf dem Mond zu landen. Doch die Mission wird nun frühestens für 2026 erwartet. Eine erste kommerzielle Mondmission findet hingegen am 23. Februar 2024 statt.

Weitere unbemannte Mondlandungen in den 2020er-Jahren planen Indien, Südkorea und Japan, darüber hinaus private Unternehmen. In den Weltraum - zum Mars sowie zum Mond - wollen etwa die US-Unternehmer Elon Musk und Jeff Bezos mit ihren Firmen SpaceX und Blue Origin. Sie wollen Touristen ins All bringen.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Unsere Geschichte | 16.07.2022 | 12:00 Uhr