Hamburg Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten
Nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Polizei in Hamburg ihre Präsenz auf den Weihnachtsmärkten der Hansestadt vorsorglich erhöht. Bestehende Sicherheitsvorkehrungen sollen kontrolliert werden.
Das hat Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) über die Plattform X mitgeteilt. Ein Sprecher der Polizei sagte NDR 90,3, bereits am Freitagabend sei die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten "sichtbar erhöht" worden. Zur genauen Taktik macht die Polizei keine konkreten Angaben. Nach den Ereignissen von Magdeburg gebe es aber zum jetzigen Zeitpunkt keine Erkenntnisse darüber, dass sich die Sicherheitslage in Hamburg verändert habe.
Polizei Hamburg: Keine Gerüchte verbreiten
Auf der Plattform X schrieb die Hamburger Polizei, nach den schrecklichen Ereignissen von Magdeburg würden in den sozialen Medien viele Videos, Fotos und unbestätigte Informationen, bis hin zu Fake News kursieren. "Wir appellieren, kein Bildmaterial der Tat oder Gerüchte zu verbreiten. Verifizierte Informationen findet ihr auf den offiziellen Accounts der Polizei Sachsen-Anhalt", so die Polizei weiter.
Politiker in Hamburg zeigen sich erschüttert
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) zeigten sich derweil erschüttert über die Todesfahrt in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt. "Das Attentat wenige Tage vor Weihnachten ist eine Tragödie für die Betroffenen & ein Angriff auf unsere freiheitliche Gesellschaft", erklärte Tschentscher auf der Plattform X.
Fegebank schrieb nach der Todesfahrt, die entsetzlichen Bilder erschütterten sie zutiefst. "War gerade mit den Kindern auf dem Weg zu meinen Eltern, als wir die furchtbaren Nachrichten hörten." Sie denke an die Toten, Verletzen und ihre Familien. "Was für eine abscheuliche Tat", erklärte die Fraktionsvorsitzende der Linken, Cansu Özdemir, auf Facebook. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, darunter ein Kleinkind, den Verletzten und ihren Angehörigen."
Die Linken-Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir erklärte auf Facebook: "Was für eine abscheuliche Tat." Ihre Gedanken seien bei den Opfern und den Angehörigen. CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte, es sei schier unfassbar, dass ein Mensch, der offenbar seit vielen Jahren hier lebe und arbeite, zu solch einer Tat fähig gewesen sei. "Wir hoffen, dass die weiteren Ermittlungen Licht ins Dunkel bringen und dabei auch geklärt wird, warum der mutmaßliche Täter nicht früher aufgefallen ist." Der Vorsitzende der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Dirk Nockemann, sprach von einem weiteren Staatsversagen ungeheuren Ausmaßes. "Es ist schleierhaft, wie dieser Mann den Sicherheitsbehörden entgehen konnte."
Mutmaßlicher Täter ist ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien
Bisherigen Ermittlungen zufolge soll ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast sein. Dabei kamen nach jüngsten Angaben fünf Menschen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg und sei den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden.
Psychisch auffälliger Mann in Ottensen festgenommen
Wie das "Hamburger Abendblatt" am Sonnabend berichtete, ist am vergangenen Mittwoch auf dem Weihnachtsmarkt in Ottensen ein auffälliger Mann festgenommen worden, der ein Küchenmesser in der Hand hielt. Zeugen hatten die Polizei auf den Mann aufmerksam gemacht. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, später aber wieder entlassen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 21.12.2024 | 12:00 Uhr