Hamburg Tausende feiern Silvester in Hamburg - ein Toter bei Böllerunfall
Mit vielen Feiernden und großem Feuerwerk ist Hamburg in das Jahr 2025 gestartet. In Steilshoop gab es am Dienstagabend Angriffe auf Einsatzkräfte. Am Hafen und auf der Reeperbahn feierten Tausende friedlich. In Ochsenwerder starb ein 20-Jähriger bei einem Unfall mit einem Böller.
In einer weitgehend friedlichen Silvesternacht in Hamburg sind viele Feiernde auf den Straßen in das neue Jahr 2025 gestartet. Vor allem um die Landungsbrücken herum versammelten sich große Menschenmengen und schauten sich von dort die zahlreichen gezündeten Feuerwerke an. Bei etwa fünf Grad und starkem Wind strömten mehr als Zehntausend Feiernde an die Elbe. Das Gebiet zwischen Elbphilharmonie und Fischmarkt war um Mitternacht komplett gefüllt.
Mehr als 1.000 Einsätze der Polizei
Die Menschenmengen verlagerten sich mit der Zeit weiter auf die Reeperbahn. Gegen 2 Uhr rief die Polizei mit Durchsagen dazu auf, den Beatles-Platz an der Großen Freiheit zu verlassen. Mit rund 25.000 Personen sei das Besucheraufkommen vergleichbar mit einem üblichen Wochenende in St. Pauli gewesen, teilte die Polizei mit. Insgesamt registrierte die Polizei zwischen 18 und 6 Uhr 1.079 Einsätze - im Vorjahr waren es rund 1.200. In der Nacht zum Mittwoch wurden neun Polizistinnen und Polizisten verletzt. Zwei von ihnen konnten ihren Dienst nicht fortsetzen.
Mann stirbt nach Unfall mit Böller
In Ochsenwerder kam es kurz nach Mitternacht zu einem Böllerunfall, bei dem ein 20-jähriger Mann starb. Nach jetzigem Ermittlungsstand zündete der Mann nicht zugelassene Pyrotechnik. Der Sprengsatz explodierte sofort und verletzte ihn tödlich. Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreute Augenzeugen und Angehörige.
Brand in Billstedt: U-Bahnverkehr unterbrochen
Die Feuerwehr musste in der Nacht vielfach zu kleineren Einsätzen ausrücken. Es gab aber auch zwei Großeinsätze. In Billstedt stand kurz nach Mitternacht ein knapp 100 Quadratmeter großer Carport komplett in Flammen. Zwei Löschzüge bekämpften das Feuer. Wegen des Brandes musste auch der U-Bahnverkehr in Billstedt unterbrochen werden. Um 1 Uhr rückte die Feuerwehr zu einem brennenden Einfamilienhaus im Stadtteil Poppenbüttel aus. Zweieinhalb Stunden später war der Dachstuhl-Brand unter Kontrolle. Insgesamt zählte die Feuerwehr 1.365 Einsätze, davon 484 im Bereich des Brandschutzes und 803 im Rettungsdienst. Die Zahl der Einsätze lag laut Feuerwehr auf dem Niveau der vergangenen Jahre.
Polizei bricht Einsatz in Steilshoop ab
Auf dem Jungfernstieg und an der Binnenalster versammelten sich laut Polizei rund 6.000 Menschen. In Harburg sei die Lage "sehr, sehr ruhig" gewesen, sagte ein Sprecher. Große Einsätze habe es nicht gegeben. "Das ist eine weitestgehend unauffällige Silvesternacht", sagte der Sprecher. Unruhig wurde es jedoch in Steilshoop. Schon kurz vor 19 Uhr habe die Feuerwehr dort einen Einsatz abgebrochen, sagte ein Sprecher. Eine Gruppe von 30 bis 40 Menschen warf laut Feuerwehr Pyrotechnik auf die Einsatzkräfte, die die Polizei informierten.
Messerattacke auf St. Pauli
Den ganzen Abend über passierte es immer wieder, dass Gruppen die Einsatzkräfte mit Feuerwerk beschossen. Erst als die Polizei mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen die Randalierenden vorging, beruhigte sich die Lage etwas. Kurz nach Mitternacht kam es auf St. Pauli zudem zu einer Messerattacke, bei der ein 39-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde. Der mutmaßliche Täter ist in Haft.
Stadtreinigung: Mehr Müll als im Vorjahr
Die Stadtreinigung startete mit 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch in der Nacht Aufräumarbeiten an den Landungsbrücken und auf der Reeperbahn. Sie sammelten dabei 19 Tonnen Feuerwerksreste und Glas ein, 5 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Reinigung in den übrigen Wohngebieten von Hamburg soll aber nicht am Neujahrstag, sondern im Rahmen der regulären Gehwegreinigung erfolgen. Die Stadtreinigung bittet die Bürgerinnen und Bürger darum, Flaschen und Müll auch selbst einzusammeln.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.01.2024 | 10:00 Uhr