Europa Open Air am Frankfurter Mainufer

Hessen 17.000 beim Europa Open Air in Frankfurt: Magie am Main

Stand: 23.08.2024 06:35 Uhr

17.000 Menschen haben beim Europa Open Air am Frankfurter Mainufer zu Klängen von Jazz und Klassik gefeiert. US-Sängerin Sheléa und Smetanas "Moldau" sorgten am Main für eine besonders magische Atmosphäre.

Von Emal Atif

Eine laue Sommernacht und Musik, die weit über das Mainufer hinausklang. Das Europa Open Air des hr-Sinfonieorchesters und der Europäischen Zentralbank an der Weseler Werft sorgte in Frankfurt für einen Abend voller musikalischer Sternstunden und vieler Emotionen. Rund 17.000 Menschen waren am Donnerstagabend dabei.

Schon am Nachmittag strömten die Besucherinnen und Besucher in Scharen an den Fluss. Mit Decken, Campingstühlen und Picknickkörben ausgerüstet, sicherten sie sich die besten Plätze vor der Bühne. Einige hatten sogar einen Sonnenschirm dabei.

Entspannte Stimmung trotz riesigem Ansturm

Kaum eine halbe Stunde nach Einlass waren die Tische voll, die Schlangen noch lang und die Vorfreude groß. Die Veranstalter ließen so viele Menschen wie möglich auf das Gelände, doch kurz vor Beginn dann die Durchsage: "Niemand solle sich mehr auf den Weg ins Gelände machen."

Trotz der enormen Besucherzahl blieb die Stimmung entspannt und friedlich. Das Publikum genoss die Atmosphäre und das sommerliche Wetter, während es auf das kostenlose Konzert wartete und sich der Platz vor der Bühne mehr und mehr füllte.

hr-Bigband und Sheléa begeistern mit Charme und Energie

Um Punkt 18 Uhr ging es los: Die hr-Bigband unter Jörg Achim Keller eröffnete den Konzertabend. Der erste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten. Die US-Sängerin Sheléa betrat die Bühne und brachte das Publikum zusammen mit der Bigband und ihrer Hommage an die großen Jazz-Diven zum Staunen. Ihre Stimme: kraftvoll, vielseitig, einnehmend.

Der Gaststar brachte nicht nur seine eindrucksvolle, soulige Stimme und ansteckende Energie mit, sondern auch eine beeindruckende Karriere. Im Weißen Haus erhielt Sheléa Standing Ovations von der Obama-Familie und wurde von niemand Geringerem als Stevie Wonder gefördert, mit dem sie bereits auftrat.

Sheléa und hr-Bigband beim Europa Open Air 2024

Sheléa und hr-Bigband beim Europa Open Air 2024

Tanzen, Singen und Standing Ovations

"Ich wusste nicht, was ich vom Frankfurter Publikum erwarten sollte", gestand Sheléa später, "aber ich konnte gleich sehen, dass es wahre Musikliebhaber sind. Ich fühle mich toll und konnte spüren, dass sie bei mir waren. Ich habe die Liebe einfach gespürt", erklärte die US-Sängerin gerührt.

Sheléa riss das Publikum vom Campinghocker, sie feuerte die Menschen an. Bei Songs wie "Sway" wurde getanzt und gegrooved wie noch nie beim Open Air. Immer wieder brandete auch inmitten der Lieder Applaus auf. Nach dem Lied "All in Love is Fair" gab es minutenlange Standing Ovations.

Reise durch Europa mit hr-Sinfonieorchester

Um 20 Uhr übernahm das hr-Sinfonieorchester unter Dirigent Alain Altinoglu die Bühne. Die Musik von Mozart und Wagner erklang vor der eindrucksvollen Kulisse der Frankfurter Skyline und dem glitzernden Main. Die Zuhörerinnen und Zuhörer wurden auf eine musikalische Reise durch Europa entführt. Als Bedřich Smetanas "Moldau" ertönte, kam eine ganz besondere, fast schon magische Atmosphäre auf. Das Publikum wirkte tief berührt.

Die klassische Komposition, die den Flusslauf beschreibt, fügte sich wunderbar in die Kulisse am Main. Insgesamt zählten die Veranstalter etwa 12.000 Menschen auf dem Gelände selbst. Weitere 5.000 Zuschauer hatten sich auf Balkonen, Brücken, Booten, angrenzendem Gelände sowie am anderen Mainufer in Sachsenhausen eingefunden.

hr-Sinfonieorchester beim Europa Open Air

hr-Sinfonieorchester beim Europa Open Air

Harmonisches Ende mit begeistertem Publikum

Gegen 22 Uhr endete der Abend in entspannter Atmosphäre. Die Gäste räumten ihre Plätze, während die letzten Klänge der Musik langsam verhallten. Was blieb, waren strahlende, zufriedene Gesichter. "Es war sehr schön, so richtig ergreifend durch den Main und durch die Lichter", sagte eine Besucherin dem hr.

Eine andere Besucherin ergänzte: "Es war magisch, als die Moldau kam und einfach der Main geglitzert hat und die Scheinwerfer angegangen sind". Ein weiterer Besucher fasste seine Eindrücke so zusammen: "Schon zu Beginn war es wunderschön. Auf dem Platz waren alle Altersklassen. Ich hatte oft Gänsehaut und bin sehr glücklich."

"Es war ein rundum gelungener Abend", resümierte hr-Musikchef Michael Traub. "Unsere beiden Orchester haben gezeigt, dass sie das Publikum begeistern können." Die Highlights des Abends gibt es online in der ARD Mediathek oder am Freitag nach den Tagesthemen, gegen 22.20 Uhr, im Ersten zu sehen.