Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht krault sich am Kopf.

Hessen Der SV Darmstadt 98 sucht den Leader auf dem Platz

Stand: 14.07.2024 15:45 Uhr

Trainer Torsten Lieberknecht ist angesichts der Sommervorbereitung insgesamt zufrieden: Spieler und Fans von Darmstadt 98 hätten den Abstieg verarbeitet, jetzt gehe darum, die Führung auf dem Platz zu klären.

Es war das erste große Wiedersehen zwischen Spielern und Fans von Darmstadt 98 nach dem Abstieg in die zweite Liga: Bei dem Fan-Fest zur Saisoneröffnung kamen am Samstag über 6.500 Lilien-Anhänger und sahen einen souveränen 5:1-Testspiel-Sieg gegen Swift Hesperingen aus Luxemburg.

"Wir waren total überrascht, wie viele Fans da waren und wie viele Fans die letzte Saison ein Stück weit mitverarbeitet haben", fasste Trainer Torsten Lieberknecht gegenüber dem hr-sport zusammen und lobte seine Mannschaft, die einen "soliden Auftritt" abgeliefert habe.

Lieberknecht: "Wer führt? Wer kommuniziert?"

Neben den positiven Worten wählte Lieberknecht aber auch kritische: "Wir brauchen noch viel mehr Kommunikation auf dem Platz. Aber das ist bedingt durch die vielen Jungs, die neu dazu gekommen sind", so der Lilien-Trainer. "Wer führt? Wer kommuniziert? Das sind so Sachen, die zu so einer Fehlerkette dazugehören."

Zwei, die diese Rolle des Anführers in der Vergangenheit oft übernommen haben, sind Klaus Gjasula und Fabian Holland. Gjasula tritt wegen seines EM-Einsatzes für die albanische Nationalmannschaft derzeit kürzer, Holland fehlt noch verletzungsbedingt.

Klaus Gjasula bei seinem EM-Debüt für Albanien

Klaus Gjasula bei seinem EM-Debüt für Albanien

Einige Krankheitsfälle bei den Lilien

Dazu kommen gleich eine ganze Handvoll potenzieller Stammkräfte, die derzeit krank sind und daher wahrscheinlich am Montag nicht mit ins anstehende Trainingslager nach Herxheim fahren werden. Dazu gehören: Christoph Zimmermann, Fraser Hornby, Andreas Müller und Oscar Vilhelmsson. Darüber hinaus gebe es bei Neuzugang Sergio López noch einen Trainingsrückstand, erklärte Lieberknecht.

Bei Tobias Kempe konnte der Trainer dagegen Entwarnung geben: Nach seinen Knieproblemen ist der 35 Jahre alte Mittelfeld-Routinier "wieder zurück", versicherte Lieberknecht. Der stellvertretende Kapitän der vergangenen Spielzeit ist auch einer, der die Lilien in der kommenden Zweitliga-Saison anführen kann.

Lieberknecht deutet weitere Neuzugänge an

Dafür könnte Kempe noch neue Mitspieler bekommen: "Mit Sicherheit wird sich im Kader noch was verändern", sagte Lieberknecht dem hr-sport. "Wir wissen, dass wir noch das ein oder andere brauchen - werden das aber mit Ruhe machen."

Generell war das Wort "Ruhe" eines, das der Lilien-Trainer oft wählte und kündigte mit Blick auf das Trainingslager in Herxheim an, ab Montag Schwerpunkte auf das "Konter- und Umschaltspiel" sowie "tiefes Verteidigen" setzen zu wollen.