Eine Maschine ist umnebelt, das Flugzeug wird enteist in der Enteisungsanlage.

Hessen Wetter: Schnee und Glätte in Hessen - viele Flüge in Frankfurt ausgefallen

Stand: 05.01.2025 21:12 Uhr

Das Winterwetter hatte am Sonntag Auswirkungen auf den Verkehr in Hessen: Etwa jeder siebte Flug am Frankfurter Flughafen wurde annulliert. Bei der Deutschen Bahn kam es zu Verspätungen im Fernverkehr. Zum Beginn der Woche wird es wieder wärmer.

Nach verbreitetem Schneefall in der Nacht und Glätte-Gefahr ist es am Sonntag zu Behinderungen im Verkehr gekommen. Der Schneefall aus der Nacht ging am Morgen und Vormittag in gefrierenden Regen über, so wie die hr-Wetterredaktion vorab gewarnt hatte. Ab Nachmittag sollen die Temperaturen auf milde 2 bis 10 Grad steigen, es gibt dann nur noch Regen.

Schnee und Glätte behindern Verkehr

150 Flugausfälle in Frankfurt

Wegen der Glätte-Gefahr annullierte der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport einige Kurz- und Mittelstreckenflüge: Wie ein Fraport-Sprecher am Abend mitteilte, wurden von insgesamt 1.090 Flügen am Sonntag etwa 150 Flüge gestrichen, was etwa jeden siebten Flug entspricht.

Die Rollbahnen mussten geräumt und die Flugzeuge enteist werden, sodass die Abläufe mehr Zeit in Anspruch genommen hätten als sonst, erklärte der Sprecher. Auch habe es an anderen Flughäfen ebenfalls Ausfälle gegeben, manche Maschinen seien erst gar nicht nach Frankfurt gelangt.

Fluggäste sollten sicherheitshalber mehr Zeit für die Anreise zum Flughafen einplanen und sich vorab über den Status ihrer Flüge informieren. Es obliege immer der jeweiligen Airline zu entscheiden, ob ein Flug stattfindet.

Lange Warteschlangen an den Flugschaltern und viele Menschen mit Koffern.

Am Frankfurter Flughafen bildeten sich am Sonntagmorgen langen Warteschlangen an den Flugschaltern.

Beeinträchtigungen im Fernverkehr bei der Bahn

Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) kam es im Raum Frankfurt zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten sowie zu Zugausfällen. Betroffen waren vor allem Fernverbindungen.

ICE auf den Strecken Hamburg-Stuttgart und Hamburg-Mannheim wurden am Morgen umgeleitet und verkehrten ohne Halt am Frankfurter Flughafen. Den Frankfurter Hauptbahnhof steuerten die Züge auf den Linien aber nach Bahn-Angaben weiter an.

Am Mittag teilte die DB mit, dass sich der Bahnverkehr um Frankfurt stabilisiere. Passagiere, die im Fernverkehr über Frankfurt reisten, sollten noch bis in die Nachmittagsstunden mit Verspätungen und Beeinträchtigungen rechnen.

Auch andernorts kam es wegen zugeschneiter Bahnsteige oder eingefrorenen Weichen zu Störungen.

Fahrzeuge rutschen gegen Leitplanken

In der Nacht zum Sonntag war es bereits in vielen Teilen Hessens zu mehreren kleineren Autounfällen auf glatten Straßen gekommen. In vielen Fällen blieb es bei Blechschäden, wie die Polizeipräsidien am Mittag vorläufig bilanzierten.

Zwischen Obertshausen (Offenbach) und dem Offenbacher Kreuz war am frühen Morgen zunächst ein Auto auf der A3 in Fahrtrichtung Köln in die rechte Leitplanke gerutscht. Wenig später kam ein Transporter von der Fahrbahn ab und stieß gegen die Mittelleitplanke. Ein weiterer Transporter krachte dagegen. Verletzt wurde nach Auskunft der Polizei niemand.

Auf der A3 in Richtung Frankfurt bei Wiesbaden-Medenbach geriet ein Lastwagen bei glatter Straße ins Schlingern, stellte sich quer und blockierte für längere Zeit zwei Fahrbahnen.

Auto überschlägt sich, Wagen prallt gegen Laterne

Auf einer Bundesstraße nahe Hünstetten (Rheingau-Taunus) kam eine Autofahrerin mit ihrem Wagen in einer Kurve von der schneebedeckten Straße ab, wie die Polizei mitteilte. Ihr Wagen überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Die 46 Jahre alte Fahrerin kam mit leichten Verletzungen in eine Klinik.

Die Polizei Südhessen meldete insgesamt sieben witterungsbedingte Unfälle in der Zeit zwischen 3 und 9 Uhr - in fast allen Fällen blieb es bei kleineren Schäden, wie ein Sprecher sagte.

Bei einem Unfall in Bensheim (Bergstraße) rutschte ein Auto gegen einen Laternenmast. Die 17 und 18 Jahre alten Mitfahrer des 20 Jahre alten Autofahrers wurden dabei nach Angaben der Polizei leicht bis mittelschwer verletzt.

34 Unfälle in Mittelhessen

Die meisten wetterbedingten Unfälle, nämlich 34, meldete die Polizei in Mittelhessen. Zwei Menschen erlitten leichte Verletzungen.

Wie ein Sprecher der Polizei sagte, überschlug sich auf der A5 bei Fernwald (Gießen) ein Mann mit seinem Fahrzeug. Der Fahrer wurde leicht verletzt, es entstand ein Schaden von rund 90.000 Euro.

Das Polizeipräsidium Nordhessen registrierte bis zum Nachmittag 18 wetterbedingte Unfälle, bei denen vorwiegend Blechschäden entstanden seien. In einigen Fällen seien Menschen leicht verletzt worden.

In Osthessen zählte die Polizei bis zum Nachmittag zwölf Glätteunfälle. So sei auf einer Landstraße zwischen Hofbieber und Petersberg (Fulda) eine 23-Jährige von der Fahrbahn abgekommen. Sie musste von der Feuerwehr aus ihrem Wagen befreit und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Unwetterwarnung für Osthessen

Zwischenzeitlich galt für die osthessischen Landkreise Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg sowie für den angrenzenden Schwalm-Eder-Kreis eine Unwetterwarnung. Im übrigen Land warnte der Deutsche Wetterdienst vor markantem Wetter am Morgen und Vormittag.

In solchen Fällen raten die Meteorologen und die Polizei davon ab, mit dem Auto Fahrten zu unternehmen oder sogar nur das Haus zu verlassen, wenn es sich aufschieben oder darauf verzichten lässt.

Milde Temperaturen zum Wochenstart

Nach dem winterlichen Tagesbeginn wurde es bis Sonntagabend zunehmend wärmer. In der Nacht zum Montag bleibt es nach Angaben der hr-Wetterredaktion regnerisch und bewölkt. Die Tiefstwerte liegen bei 5 bis 2 Grad. Im Bergland werden weiter starke bis stürmische Böen erwartet.

Tagsüber wird es am Montag bei 8 bis 13 Grad deutlich milder und sehr windig, gebietsweise auch stürmisch - ein Hauch von April zum Jahresbeginn.

Zum Dienstag sinken die Temperaturen wieder, mit 3 bis 7 Grad wird es aber nicht wieder so kalt wie am Sonntag. Mit Schnee und Eis ist dann nicht mehr zu rechnen.