Hessen Hessen am Abend: Rätselhafte Giftattacke auf Tierheim
Ein Tierschutzheim wurde mit Rattengift beworfen, die Energiepreise haben 2024 die Inflationsrate gedrückt, und in Wiesbaden hat es in einem Mehrfamilienhaus gebrannt. Und dann ist da noch eine ganz neue Generation. Das und mehr in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
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Haben sie den Jahreswechsel gut überstanden und sich schon ein wenig an die neue Jahreszahl gewöhnt? Für mich sieht "2025" noch etwas ungewohnt aus. Und für Sie?
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Mit diesem Jahreswechsel hat nicht nur ein neues Jahr begonnen, sondern auch eine ganz neue Generation. Auch wenn die Generation Z, kurz "Gen Z", derzeit noch als Inbegriff der "Jugend von heute" gilt, über die sich die Älteren so gerne aufregen, ist sie eigentlich gar nicht mehr so jung, wie sie vermutlich gerne wäre: Sie umfasst alle, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Ein Teil der "Jugend von heute" feiert also in diesem Jahr bereits seinen 30. Geburtstag.
Von 2011 bis 2025 wurden dann die Kinder der Generation Alpha geboren, und wer ab diesem Jahr auf die Welt kommt, gehört zur Generation Beta. Das wird dann die "Jugend von heute" sein, über die sich die Generation Z irgendwann ärgern wird, denn manche Dinge ändern sich einfach nie.
Übrigens, falls sie sich beim Thema "Jahreswechsel" fragen sollten, wie lange so ein neues Jahr eigentlich neu ist, also wie lange man ein frohes neues Jahr wünschen kann: Bis Mitte Januar. Diese Antwort habe ich bei den Kolleginnen und Kollegen von BR24 gefunden.
Unsere heutige Momentaufnahme ist für mich persönlich übrigens ein Heimspiel, denn als Waldecker kenne ich das Schloss in Bad Arolsen nur zu gut. Und sieht es mit Schnee und Weihnachtsbaum nicht schön aus?
"Winterliche Abendstimmung am Residenzschloss in Bad Arolsen." Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzerin Siri Lobodzinski aus Diemelsee geschickt.
Und damit kommen wir zu den drei Topthemen des heutigen Tages, wobei das erste Thema einen einfach nur sprachlos machen kann:
"Gezielter Anschlag" mit Giftködern auf Tierheim
Dass Giftköder gegen Katzen und Hunde von Menschen ausgelegt werden, ist leider nichts Neues. Dass jetzt aber auch Kaninchen ins Visier solcher Leute geraten, ist hingegen neu.
Unbekannte sollen in den Tagen nach Neujahr Rattengift in das Außengehege des Tierschutzvereins Seligenstadt (Offenbach) geworfen haben. Laura Lorenz vom Tierschutzverein fand dort "blaue Tabletten in der Größe von Spülmaschinentabs" und dachte zunächst an Reste von Feuerwerkskörpern, doch nach einer Internetrecherche war klar, worum es sich tatsächlich handelte.
Den Kaninchen selbst ist nichts passiert. Sie werden nur herausgelassen, wenn jemand von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vor Ort ist. Dennoch denkt der Tierschutzverein nun über weitere Schutzmaßnahmen nach.
So wird über einen Bewegungsmelder mit grellem Licht nachgedacht und die Möglichkeit einer Videoüberwachung geprüft. Der Täter oder die Täterin wird nun von der Polizei gesucht. Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeipräsidium Südhessen zu melden.
Preise stiegen 2024 um knapp zwei Prozent
"Alles wird immer teurer" - diesen Satz haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Und in vielen Fällen stimmt das auch. Vor allem Dienstleistungen sind im Jahr 2024 teurer geworden.
Hier stiegen die Preise im hessischen Durchschnitt um 4,6 Prozent. Die Wohnungsmieten lagen derweil um 1,9 Prozent über dem Niveau von 2023. Insgesamt lag die Inflationsrate im vergangenen Jahr aber nur bei 1,8 Prozent.
Dass sie nicht höher ausfiel, lag an den Energiepreisen. Denn diese sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 5,7 Prozent gesunken. Ohne diese Entspannung hätte die jährliche Inflationsrate voraussichtlich bei 2,7 Prozent gelegen, teilte das Statistische Landesamt mit.
Im Jahr 2025 dürfte der Anstieg der CO2-Preise für Benzin, Heizöl und Gas sowie die Verteuerung des Deutschlandtickets eine Rolle bei der Entwicklung der Inflationsrate spielen.
Toter bei Brand in Wiesbaden - Feuerwehr findet Gaskartusche
In einem Mehrfamilienhaus im Wiesbadener Stadtteil Biebrich ist in der vergangenen Nacht ein Feuer ausgebrochen. Die meisten der insgesamt 25 Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich nach Angaben eines Polizeisprechers selbst ins Freie retten, doch in der brennenden Wohnung fanden die Einsatzkräfte einen leblosen Mann. Wiederbelebungsversuche des 44-Jährigen blieben nach Angaben der Polizei erfolglos.
Die Brandursache ist derweil noch unklar. Anwohner hatten nach Angaben der Feuerwehr einen Knall gehört und daraufhin die Einsatzkräfte alarmiert. Beim Löschen der Wohnung stieß die Feuerwehr auf eine Gaskartusche.
Ob diese die Brandursache war oder aber erst durch das Feuer explodierte, ist noch nicht geklärt. Möglicherweise kann ein 62-jähriger Mann, der sich mit leichten Verletzungen selbst aus seiner Wohnung in Sicherheit bringen konnte, zur Aufklärung beitragen.
Weitere Themen des Tages
- Die hochansteckende Vogelgrippe wurde bei einer Kanadagans in Frankfurt-Eschersheim in der Nähe der Nidda festgestellt. Das Ordnungsamt rät Geflügelhaltern, sich auf alle Fälle vorzubereiten.
- Das Winter Game im Waldstadion in Frankfurt sorgte am Samstagabend nicht nur für spektakuläre Bilder und großartige Stimmung im Stadion, sondern hat Mitarbeitende und Fans des Vereins auch nachhaltig sehr emotional gemacht.
- Marburg trauert um seinen Ex-Bürgermeister Dietrich Möller (CDU). Er war der erste direkt gewählte Oberbürgermeister Marburgs und über Jahre eine treibende Kraft in der Entwicklung der Stadt. Jetzt ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.
- Dieses Thema ist zwar von gestern, ich möchte es aber dennoch hier erwähnen: Die Deutsche Bahn möchte am Hauptbahnhof in Frankfurt mit einer neuen Signaltechnik den Zugverkehr flexibler gestalten. Alternativ zu einem langen Zug sollen dann auch zwei kürzere Züge halten und wenden können.
Und passen sie am Abend gut auf sich auf: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Sturmböen in allen hessischen Landkreisen.
Bleiben sie also vielleicht besser zu Hause und schauen sich etwas in der ARD-Mediathek an. Dort gibt es aktuell zum Beispiel den Klassiker "Der Pate" und die schräge Komödie "Weird: Die Al Yankovic Story" mit Daniel Radcliffe, den sie bislang womöglich eher als Harry Potter kannten.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Die Zahl der Opfer des Anschlags von Magdeburg kurz vor Weihnachten ist auf sechs gestiegen. Eine Frau erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen.
- Die Gewerkschaft der Polizei hat sich nach der heftigen Silvesterknallerei mit einer Petition für ein Böllerverbot eingesetzt. Die rund 1,5 Millionen Unterschriften wurden heute dem Innenministerium übergeben.
Abschaltung des SD-Signals
Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Am Dienstag (7. Januar) endet die Ausstrahlung aller derzeit noch verfügbaren TV-Programme der ARD in SD.
Betroffen sind Das Erste, BR, MDR, NDR, radiobremen, rbb, SR, SWR, WDR und auch das Fernsehprogramm des Hessischen Rundfunks. Was das konkret bedeutet und wie Sie unsere Programme weiterhin im Fernsehen sehen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Eins noch ...
Es gab Zeiten, da war eine einfache Gegensprechanlage an der Tür der letzte Schrei und man war damit technisch ganz weit vorne. Das ist natürlich schon lange vorbei.
Und die Gegensprechanlage in meiner Wohnung hat sogar eher dekorativen Charakter, weil irgendwo ein Wackelkontakt sein muss und man mich auf der Straße eher selten hört, weswegen sie eigentlich nur für Selbstgespräche geeignet ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Heutzutage ist jedenfalls Videotelefonie in HD mit den Menschen vor der Tür angesagt. Wobei: Man kann mit diesen Geräten nicht nur mit Menschen sprechen ...