Hessen Kassels Weihnachtsbaum zu wuchtig - Transport ist gescheitert
Eigentlich sollte der Baum für den Kasseler Weihnachtsmarkt bereits auf dem Königsplatz stehen. Doch ausgerechnet seine zuvor bewunderten Äste wurden zum Problem. Für den außerordentlich schönen Baum braucht es nun einen außerordentlichen Transport.
Über 30 Jahre stand die Douglasie im Garten der Familie Fabireck aus Borken (Schwalm-Eder) – ab Samstagabend sollte der Baum eigentlich den Königsplatz in Kassel zieren.
Doch "Ludwig Emil", so heißt der Kasseler Weihnachtsbaum für den diesjährigen Märchenweihnachtsmarkt in der Innenstadt, muss nun doch noch etwas länger auf seinen Umzug in die 50 Kilometer entfernte Großstadt warten.
Zu breit für den Transport nach Kassel
Ausgerechnet seine ausladenden Äste, die ihn zum Favoriten unter den zahlreichen Weihnachtsbaum-Bewerbungen gemacht hatten, wurden ihm am Samstag zum Verhängnis.
Nach stundenlangen Fällarbeiten sollte der rund 16 Meter hohe und 6,30 Meter breite Baum für den Transport mit einem Tieflader zusammengeschnürt werden. Noch am frühen Abend sollte er auf dem Königsplatz aufgestellt werden.
Doch "Ludwig Emil" war zu wuchtig: Die Äste lassen sich nicht auf die vorgegebene Maximalbreite von drei Metern binden, musste Oliver Braun von der städtischen Kassel Marketing GmbH am späten Nachmittag einsehen. Der Baum wird somit wohl noch ein paar Tage bei Familie Fabireck in Borken-Freudenthal bleiben.
Zweiter Versuch nächste Woche
Ein neuer Versuch solle Mitte dieser Woche gestartet werden, sagte der Sprecher. Für den Transport des breiteren Gespanns nach Kassel brauche man zunächst eine andere Genehmigung für den Straßenverkehr.
Dabei hatte gerade dieses Merkmal das Kasseler Weihnachtsbaum-Komitee überzeugt, wie sich Birgit Kuchenreiter von der Kasseler Marketing GmbH erinnert. Sie schwärmte am Samstag noch von der "tollen Breite" von "Ludwig Emil".
Nach der ersten Besichtigung in Borken sei sich das Team rund um den Weihnachtsbaum schnell sicher gewesen, "dass das unser Baum" ist, sagte Kuchenreiter. Schon unter den Bewerbungen sei er "von Anfang an Spitzenreiter" gewesen.
Benannt wurde der Baum in diesem Jahr nach einem Bruder der berühmten Märchenerzähler Gebrüder Grimm: Nach Ludwig Emil, der von 1790 bis 1863 lebte.
Baum zur Geburt der Tochter eingepflanzt
Die Weihnachtsbaum-Bewerbung der Familie Fabireck war bereits im vergangenen Jahr eingegangen – um noch Weihnachtsbaum 2023 zu werden, sei es allerdings zu spät gewesen. So zierte "Lotte" im vergangenen Jahr zunächst den Königsplatz.
Petra Fabireck, die den Baum mit ihrem Mann zur Geburt ihrer Tochter im Garten eingepflanzt hatte, beschrieb "Ludwig Emil" bereits bei den Fällarbeiten als so eigenwillig, wie es später kommen sollte: "Er ist schön gewachsen, hat viel Platz gehabt und konnte sich ausdehnen, wie er wollte - und jetzt darf er noch einmal seinen großen Auftritt haben."
Spätestens vom 25. November an ist "Ludwig Emil" dann hoffentlich in stolzer Breite von 6,30 Metern auf dem Kasseler Märchenweihnachtsmarkt zu bestaunen.