Das Bild zeigt ein Smartphone. In der unteren Hälfte des Bildschirms ist das Symbol der WeChat-App im App-Store zu sehen: ein grünes Viereck, in dem sich zwei Sprechblasen mit Augen befinden. Die obere Hälfte des Bildschirms ist grau eingefärbt, in der Mitte befindet sich der Schritzug "WeChat". Im Hintergrund des Smartphones ist eine Laptop-Tastatur zu sehen.

Hessen Ermittler nehmen mutmaßlichen Serienvergewaltiger im Kreis Groß-Gerau fest

Stand: 15.11.2024 17:15 Uhr

Über Wohnungsinserate soll ein Mann junge Chinesinnen gezielt angesprochen und dann vergewaltigt haben. Jetzt wurde der 43-Jährige in Südhessen festgenommen.

Dem Mann wird vorgeworfen, bei Wohnungsbesichtigungsterminen zwischen Januar und September mehrere chinesische Frauen im Alter zwischen 19 und 33 Jahren überwältigt und in deren Wohnung vergewaltigt zu haben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das hessische Landeskriminalamt am Freitag gemeinsam mit.

Zuvor soll der 43 Jahre alte chinesische Staatsbürger über die chinesischen Online-Plattformen "Xiaohongshu" und "WeChat" auf Chinesisch Kontakt zu den Frauen aufgenommen haben.

Vier Fälle seit Jahresbeginn

Seit Januar dieses Jahres sind der Polizei insgesamt vier Fälle gemeldet worden, zwei in Frankfurt und jeweils ein Fall in Göttingen und in Mannheim. Die Opfer waren stets chinesische Staatsbürgerinnen.

Der nun Festgenommene soll Interesse an inserierten Wohnungen oder an Übernachtungsmöglichkeiten vorgetäuscht haben, um ein persönliches Treffen in der Wohnung zu vereinbaren. Dort soll es dann zu den sexuellen Übergriffen gekommen sein.

In der Kommunikation habe sich der Täter auch als Frau ausgegeben, berichtete die Polizei bereits Ende September, als sie vor dem Täter warnte.

DNA "in Rekordzeit" analysiert

Die örtlichen Polizeidienststellen, das Landeskriminalamt (LKA) sowie das Bundeskriminalamt (BKA) hätten die Identität des 43-Jährigen durch die Auswertung von Funkzellen sowie Accounts bei den Online-Plattformen ermitteln können, sagte Oberstaatsanwalt Dominik Mies.

Bei Durchsuchungen am Donnerstag seien schließlich Beweismittel gefunden worden, die zu den an den Tatorten gefunden Spuren passe. Eine entsprechende DNA-Analyse sei "in Rekordzeit" durchgeführt worden.

So habe der Tatverdächtige bereits am Freitag an seiner Arbeitsstelle im Kreis Groß-Gerau festgenommen werden können. "Durch die wirklich hervorragende Arbeit der Polizei konnten vermutlich weitere Straftaten und Opfer vermieden werden", lobte Mies die Ermittlungsbehörden.

Haftbefehl beantragt

Noch am Freitag wurde der Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen. Für jeden einzelnen Fall droht dem Beschuldigten laut Mies eine Freiheitsstrafe "von drei Jahren aufwärts".