Löwenmännchen brüllt in der umgebauten Außenanlage des Löwengeheges im Zoo Frankfurt

Hessen Neues Gehege: Löwen im Frankfurter Zoo haben jetzt beheizbaren Felsen

Stand: 02.07.2024 15:17 Uhr

Die neue Außenanlage für die Löwen im Frankfurter Zoo ist fertig: Die Fläche hat sich verdoppelt, dazu gibt es einen beheizbaren Felsen. Besucher können die Tiere von neuen Aussichtspunkten aus beobachten.

Doppelt so groß und mit vielen Extras: Das Löwenpaar im Frankfurter Zoo ist am Dienstag in ihr neues Außengelände gezogen. Die Raubkatzen "Kumar" und "Zarina" haben nun mehr als 1.000 Quadratmeter Platz. Vor dem Umbau waren es 500 Quadratmeter. Der alte Wassergraben ist verschwunden, dafür gibt es eine Landschaft, zu der unter anderem ein beheizbarer Felsen gehört.

Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig (SPD), Zoodirektorin Christina Geiger, und die Leiterin des Amts für Bau und Immobilien, Sigrid Eichler, eröffneten die neue Außenanlage. Rund 2,2 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, den größten Teil davon übernahm die Stadt als Trägerin des Zoos. Mehr als 300.000 Euro stammen laut Zoo aus Spenden und Drittmitteln.

Drei Beobachtungspunkte für Besucher

"Unser Ziel war es, den Tieren mehr Platz und ein abwechslungsreich gestaltetes Gehege zu schaffen und den Besucherinnen und Besuchern ein tolles Tiererlebnis zu bieten", sagte Hartwig am Dienstag.

Die Besucher können die Tiere nun von drei Punkten aus beobachten: Von einer hölzernen Empore aus können Gruppen aus der Vogelperspektive die gesamte Anlage überblicken. An Punkt zwei stehen die Besuchenden in einer von Kunstfelsen gerahmten Schlucht. An Punkt drei beobachtet man die Löwen wie aus einer Höhle heraus. Menschen und Löwen sind nur durch Glasscheiben getrennt.

In den Lebensraum eintauchen

Die vorherige Löwen-Außenanlage stammte wie viele weitere Zoo-Gebäude aus den 1950er Jahren. Rund zwei Jahre lang wurde am neuen Gehege gebaut. Während des Umbaus lebten die Löwen hinter den Kulissen des Zoos und waren für Besucherinnen und Besucher nicht sichtbar.

Man erlebe die Tiere in der neuen Anlage nicht auf dem Präsentierteller, sondern tauche in ihren Lebensraum ein, erklärte Zoodirektorin Geiger. Mit dem Umbau sei die Anlage nun fit für die kommenden Jahre und biete nicht nur "beste Voraussetzungen" für die Haltung von Löwen, sondern auch für die Beteiligung an Erhaltungszuchtprogrammen.

"Altersresidenz" für 18 Jahre alten Löwen

Asiatische Löwen gelten weltweit als stark bedroht. Im Frankfurter Zoo gibt es noch zwei Tiere. "Kumar" ist mit 18 Jahren bereits sehr alt, seine Gefährtin "Zarina" ist sechs Jahre jünger.

"Kumar" wagte sich bei der Eröffnung ein paar Schritte ins Freie, brüllte und legte sich dann gleich mal hin. Angesichts seines Alters sprach Zoodirektorin Geiger von einer "Altersresidenz". 

Löwe in der umgebauten Außenanlage des Löwengeheges

Löwin "Zarina" erkundet die Außenanlage in Frankfurt.

Heranwachsender Löwe wohnte zuletzt auf Tiger-Anlage

Der letzte der 2018 geborenen Drillinge des Löwenpaares hatte den Frankfurter Zoo im Herbst 2022 verlassen. "Kiron" zog in den Nürnberger Tiergarten. Wegen des Umbaus der Löwen-Anlage wohnte er zuletzt auf der Tiger-Anlage, die eine Weile nicht besetzt war.

Dort zog danach zuerst eine Tigerin ein, dann ein Tigerkater. Die beiden bekamen Nachwuchs: zwei männliche Tiger-Babys. Sumatra-Tiger sind sehr selten und wie die Asiatischen Löwen vom Aussterben bedroht.