Hessen Newcastle-Virus: Hochansteckende Geflügel-Krankheit in Nordhessen nachgewiesen
In Wanfried gibt es einen Fall des für Geflügel gefährlichen Newcastle-Virus. Hühnerhalter sind aufgerufen, ihre Tiere impfen zu lassen. Menschen stecken sich mit dem Erreger selten an.
Bei dem infizierten Tier in Wanfried (Werra-Meißner-Kreis) handelt es sich um eine verwilderte Haustaube, wie die Kreisverwaltung am Mittwoch mitteilte. Die hochansteckende Newcastle-Krankheit sei eine Tierseuche, die vor allem bei Hühnern und Truthühnern schwere Verluste verursache. Empfänglich seien aber auch Tauben, Gänse und Enten. Bei ihnen verliefen die Infektionen jedoch in der Regel milder.
Die Kreisverwaltung rief Hühner- und Truthühnerhalter dazu auf, der bestehenden Impfpflicht gegen die Newcastle-Erkrankung nachzukommen und ihre Tiere impfen zu lassen. Taubenhalter seien nicht dazu verpflichtet, das Veterinäramt habe jedoch eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen.
Die Newcastle-Krankheit ist meldepflichtig. Bei Verdacht muss das zuständige Veterinäramt informiert werden.
Schwere gesundheitliche Folgen möglich
Das Virus verbreitet sich laut Mitteilung in einer empfänglichen Vogelpopulation sehr schnell. Es wird über die Luft oder durch direkten Kontakt übertragen und kann sich auch indirekt über Personen, Geflügelprodukte oder Eierkartons ausbreiten.
2022 brach das Newcastle-Virus in einem Geflügelbetrieb in der Schweiz aus, 15.000 Legehennen mussten getötet werden. Zwar kann eine Ansteckung nach Angaben des Schweizer Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen symptomlos verlaufen, aber es sind auch schwere gesundheitliche Folgen für die Tiere möglich. Bei der akuten Verlaufsform betrage die Sterberate 90 bis 100 Prozent.
Die Symptome reichen demnach von erhöhter Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Atmen und Durchfall zu Ödemen an Kopf und Kehllappen. Infizierte Tiere fressen außerdem weniger, niesen und schlafen viel.
Infektionen bei Menschen selten
Infektionen des Menschen sind nach Angaben des Schweizer Bundesamts selten und betreffen in der Regel Geflügelhaltende, Laborpersonal und Tierärzte. Die Ansteckung erfolgt demnach über die Luft oder über die Bindehaut nach direktem Kontakt mit infiziertem Geflügel, insbesondere mit Hühnern.
Bei infizierten Menschen sei eine einseitige, manchmal auch beidseitige Bindehautentzündung zu beobachten. Oft würden die Lymphknoten vor den Ohren anschwellen.