Hessen DHB-Pokal gegen SG Flensburg-Handewitt: MT Melsungen hat ein Date mit der Zukunft
Melsungen gegen Flensburg – wer gewinnt, zieht ins Final Four des DHB-Pokals ein. Ein Spiel mit vertauschten Rollen. Nicht zuletzt, weil die Hauptfigur dieses Abends bald die Seiten wechselt.
Für die MT Melsungen fühlt sich in diesen Tagen vieles neu an. Nicht, dass sich in Nordhessen kein solider Bundesliga-Standort mit einigem Potenzial entwickelt hätte. Seit Wochen schöpft das das Team von Roberto Garcia Parrondo seine Möglichkeiten aber vollends aus und ist plötzlich der Goldstandard des deutschen Handballs.
Dass sich etwas geändert hat, ist auch vor dem DHB-Pokal-Viertelfinale am Donnerstag (20 Uhr) gegen die SG Flensburg-Handewitt nicht zu übersehen. Die Erinnerungen an das vergangene Final-Four-Turnier sind bei Sportvorstand Michael Allendorf noch so lebendig wie wohl bei allen, die dabei waren. Weil solche Erfolge lange kein Alltag waren.
Letztes Spiel ging klar an Melsungen
Inzwischen ist aber auch zu den etablierten Topteams durchgedrungen, dass die MT Ernst macht. Es ist noch keinen Monat her, dass Melsungen das renommierte Team aus Flensburg mit einem 33:24-Kantersieg in die Schranken wies. Ein Abbild der aktuellen Kräfteverhältnisse? Sportvorstand Michael Allendorf kann solchen Ableitungen nicht folgen und unterstreicht im Gespräch mit dem hr-sport: "Ich glaube nicht, dass wir Favorit sind."
Flensburg sei trotz einiger Probleme, die zuletzt darin mündeten, dass Trainer Nicolej Krickau gehen musste, weiterhin "eine absolute Top-Mannschaft". Allendorf erwarte deshalb ein enges Spiel "auf Augenhöhe". Allerdings sagt er auch: "Wir haben den Vorteil, dass wir ein Heimspiel haben und wissen, was in den vergangenen Topspielen zu Hause mit unseren Fans passiert ist. Die Atmosphäre war sensationell und die Zuschauer haben uns ein Stück weit getragen."
Gollas Wechsel heizt das Duell zusätzlich an
Zumindest einem gegnerischen Spieler dürften diese Fans aber einen warmen Empfang bereiten: Johannes Golla kehrt am Donnerstag für ein Spiel zurück in seine Heimat – und ab 2026 wieder dauerhaft. Der Wechsel des Nationalmannschafts-Kapitäns ist ein Statement: die MT plant bereits die nächsten Schritte Richtung Spitze.
Die Bekanntgabe dieses Coups war zwei Tage vor dem wichtigen Pokalduell zwischen Gollas Noch- und Bald-wieder-Klubs jedoch pikant platziert. "Dass das bei den Flensburger Fans keine große Begeisterung auslöst, war uns vorher klar", sagt Allendorf. "Aber wir haben gemeinsam entschieden, dass wir das jetzt veröffentlichen. Deshalb haben wir das gemacht."
Energie haben aber beide Teams für solche Nebengeräusche dabei eigentlich nicht übrig. Beide haben sich am 12. und 13. April 2025 vorsorglich keine Termine eingetragen und wollen unbedingt zum Finalturnier nach Köln. Dort ging es schon bei der letzten Auflage im Halbfinale gegeneinander – mit dem besseren Ende für die MT.