Hessen Prozess um tödlichen Angriff auf Safari-Touristen aus Fulda in Südafrika gestartet

Stand: 22.07.2024 12:21 Uhr

Auf dem Weg in den Kruger-Nationalpark in Südafrika ist vor zwei Jahren ein 67 Jahre alter Mann aus Fulda von bewaffneten Räubern erschossen worden. Jetzt hat der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter begonnen.

Knapp zwei Jahre nach der gewaltsamen Tötung eines Touristen aus Fulda in Südafrika hat der Prozess gegen drei Tatverdächtige begonnen. Die Männer im Alter zwischen 37 und 40 Jahren sind wegen des Verdachts des Mordes, versuchten Mordes, illegalen Besitzes von Waffen und Munition, Raubes sowie versuchten Raubes angeklagt.

Sie stehen in der Kleinstadt Kabokweni im Nordosten des Landes vor Gericht - unweit des Kruger-Nationalparks, in dem es zu der tödlichen Attacke gekommen war. Der Prozess soll bis zum 2. August dauern.

Feuer auf Touristen eröffnet

Die drei Angeklagten sollen laut Anklage am 3. Oktober 2022 den 67-Jährigen und drei weitere deutsche Touristen auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im Kruger-Nationalpark überfallen haben. Als sich die Touristen rund 35 Kilometer vor dem Numbi-Eingang zu dem berühmten Nationalpark weigerten, aus dem Auto zu steigen und die Türen verriegelten, eröffnete einer der Täter das Feuer auf den Fahrer.

Dabei starb der 67-Jährige aus Fulda noch am Tatort. Die Täter flohen nach den Schüssen ohne Beute.

Laut Osthessen-News handelte es sich bei dem Toten um den langjährigen Personaldirektor des Bistums Fulda, der erst wenige Monate zuvor in den Ruhestand getreten war. Bei den anderen Touristen, die unverletzt blieben, soll es sich um seine Frau und zwei Freunde gehandelt haben.

Die Tatverdächtigen wurden wenige Wochen nach dem Überfall festgenommen und in Untersuchungshaft genommen.

Hohe Kriminalitätsrate in Südafrika

Südafrika gehört zwar zu den beliebtesten Touristenzielen in Afrika, kämpft gleichzeitig jedoch mit einer hohen Kriminalitätsrate. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gewaltverbrechen in dem Land mit rund 61 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern erneut gestiegen.

Allein zwischen Oktober und Dezember 2023 wurden Regierungsangaben zufolge mehr als 7.700 Menschen getötet. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt davor, bei Überfällen Gegenwehr zu leisten, da die Täter meist bewaffnet seien.

Der südafrikanische Tourismusverband hatte nach dem Vorfall schärfere Sicherheitsmaßnahmen für die touristischen Schlüsselregionen des Landes angekündigt. So sollte die Zufahrtsstraße zum Numbi Gate des Nationalparks mit Kameras überwacht werden. Private Sicherheitspatrouillen gab es zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits. 

Redaktion: Antje Buchholz