Hessen Schweinepest: Hessen hebt Sperrzone III teilweise auf - Neue Hilfen für Schweinehalter beschlossen
Die Landesregierung plant Lockerungen der Schutzmaßnahmen gegen die Schweinepest. Hessen habe "wichtige Fortschritte" bei Eindämmung der Seuche erzielt, so Landwirtschaftsminister Jung. Betroffene Schweinehalter sollen zudem neue Hilfen erhalten.
Ende November soll die sogenannte Sperrzone III zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen teilweise aufgehoben werden. Hessen habe "wichtige Fortschritte" bei der Bekämpfung der Seuche erzielt, sagte der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) am Donnerstag im Landtag.
Die EU-Kommission habe einem entsprechenden Antrag aus Hessen zugestimmt, sodass die strengste der drei Sperrzonen nicht, wie ursprünglich vorgesehen, ein ganzes Jahr bestehen bleiben müsse.
Landwirtschaftsminister Jung: "Enorme Entlastung"
"Für die betroffenen Schweinehalter bedeutet dies eine enorme Entlastung", sagte Jung. Schließlich dürften die Schweine nun wieder unter "anspruchsvollen, aber wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen" vermarktet werden. Welche Teile der Sperrzone III in und rund um den Kreis Groß-Gerau nach der neuen Regelung noch bestehen bleiben, wurde zunächst nicht näher konkretisiert.
Die drei ASP-Sperrzonen umfassen weite Teile Südhessens, sowie angrenzende Gebiete von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die Sperrzone III umfasst Gebiete, in denen Infektionen bei Hausschweinen bestätigt wurden. Dort gelten die schärfsten Regeln für Landwirte. Sperrzone II ist die "infizierte Zone", in der Regeln wie eine Anleinpflicht für Hunde von Spaziergängern gelten. Die äußere Sperrzone I dient als Pufferregion, in der bislang keine Infektionen festgestellt wurden.
Neue Soforthilfen für Schweinebauern
Landwirtschaftsminister Jung kündigte außerdem neue Soforthilfen für betroffene Landwirte an, die die Landesregierung bereits beschlossen habe.
Schweinehalter in der Sperrzone III sollen demnach über die Tierseuchenkasse eine pauschale finanzielle Unterstützung erhalten, deren Höhe von der Anzahl der Tiere abhängt. Für betroffene Schweinebetriebe in den Sperrzonen II und III seien im ersten Halbjahr 2025 darüber hinaus weitere Hilfen geplant.
Erst vor wenigen Tage hat der Landesjagdverband Hessen von einer weiterhin angespannten Lage berichtet und an Waldbesucher appelliert, sich an den Schutzvorgaben zu halten. Laut dem Verband hatte das Seuchengeschehen in Südhessen Ende Oktober seinen bisherigen Höhepunkt erreicht.
Noch kein Ende der Schweinepest in Sicht
Auch das Ministerium wirbt seit Anfang der Woche mit einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne um verstärkte Aufmerksamkeit für das Thema. Trotz der Erfolge werde die Schweinepest Hessen noch "eine ganze Weile beschäftigen und finanziell fordern", hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium.
Jung forderte den Bund dazu auf, sich stärker finanziell zu beteiligen. Schließlich trage Hessen mit seinen Maßnahmen dazu bei, dass sich die Seuche nicht in andere Bundesländer weiter ausbreite.