Auf einem Schild steht: Sperrgebiet Schweinepest

Hessen Schweinepest in drei weiteren Betrieben ausgebrochen - 250 Tiere werden getötet

Stand: 26.07.2024 17:16 Uhr

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich in Hessen weiter aus. Im Kreis Groß-Gerau haben sich Verdachtsfälle in drei weiteren Betrieben bestätigt. 200 Hausschweine und 50 Wildschweine müssen getötet werden.

Im Kreis Groß-Gerau gibt es drei weitere Fälle der Afrikanischen Schweinepest in landwirtschaftlichen Betrieben. Die betroffenen Landwirte halten 9, 33 und 158 Hausschweine, wie das Landwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. In einem der Betriebe würden außerdem rund 50 Wildschweine in einem Gehege gehalten.

Aufgefallen seien die Erkrankungen, weil die Landwirte innerhalb der sogenannten Sperrzonen seit dem Auftreten des ersten Schweinepest-Falls Mitte Juni ihre Bestände täglich auf Krankheitssymptome überprüfen müssen. Dies sei in den drei Betrieben geschehen, die Landwirte hätten sich umgehend beim Veterinäramt gemeldet.

Das Landeslabor habe den Verdacht bestätigt. Eine zweite Prüfung durch die Tierseuchenexperten des Friedrich-Loeffler-Instituts steht laut Ministerium noch aus.

Mehr als 70 Infektionen nachgewiesen

Sowohl die 200 Haus- als auch die 50 Wildschweine werden jetzt von einem beauftragten Spezialunternehmen getötet, um eine weitere Ausbreitung möglichst zu vermeiden.

Nach Angaben des Ministeriums ist das Virus bisher bei mindestens neun Hausschweinen und 64 Wildschweinen nachgewiesen worden. Insgesamt sieben landwirtschaftliche Betriebe seien betroffen, alle im Kreis Groß-Gerau, sagte ein Sprecher dem hr.

Rund um die Fundstellen wurde eine Sperrzone sowie eine Pufferzone errichtet. Suchtrupps suchen das 17.000 Hektar große Gebiet mit speziell dafür ausgebildeten Hunden und Drohnen nach Kadavern ab.

Eindämmung als "Mammutaufgabe"

Bund und Länder berieten am Freitag über die weitere Eindämmung der Schweinepest - eine "Mammutaufgabe", wie die Staatssekretärin im Bundesagrarministerium Silvia Bender sagte. Beschlossen wurde, Menschen mit einer Informationskampagne etwa an Autobahnraststätten für das Thema zu sensibilisieren. "Im Zweifel reicht schon ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot, denn das Virus kann auch über infizierte Lebensmittel eingeschleppt werden", sagte Bender.

Erst am Donnerstag hatte das hessische Landwirtschaftsministerium die bis dahin geltende Restriktionszone erweitert. In einem engeren Radius um die Fundorte gelten strenge Auflagen für Landwirte und Schweinehalter, eine Leinenpflicht für Hunde und ein Jagdverbot. Spaziergänger sollen auf Wegen bleiben. In der sogenannten Pufferzone soll vermehrt Jagd auf Wildschweine gemacht werden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.