Wildschwein am Straßenrand

Hessen Schweinepest: Weitere Fälle in Südhessen, Hochwasser am Rhein im Blick

Stand: 10.01.2025 21:12 Uhr

Im Kreis Darmstadt-Dieburg sind seit Weihnachten 15 neue Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei toten Wildschweinen festgestellt worden. Im Rheingau-Taunus-Kreis richtet sich der Blick der Verantwortlichen auf das steigende Hochwasser im Rhein.

Im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg sind nach Behördenangaben seit Weihnachten 15 neue Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei toten Wildschweinen festgestellt worden. Das teilte der Kreis am Freitag mit.

Der Kreis geht davon aus, dass sich die im benachbarten Kreis Bergstraße stark gestiegenen Fallzahlen nun auf das eigene Gebiet auswirken. "Nun zeigt sich, dass das Seuchengeschehen an Dynamik zugenommen hat", sagte der stellvertretende Landrat Lutz Köhler (CDU).

Das gelte trotz aller getroffenen Schutzmaßnahmen. Wie der Kreis ausführte, gab es bis 8. Januar insgesamt 40 positive Fälle im Landkreis Darmstadt-Dieburg, 419 im Kreis Bergstraße, 262 im Kreis Groß-Gerau.

Auswirkung auf Sperrzone noch unklar

Ob die Funde Auswirkungen auf die Sperrzonen haben, müsse das Land Hessen festlegen, teilte der Kreis Darmstadt-Dieburg mit. Man habe noch keine Informationen darüber. Der Schwerpunkt der Fundorte liegt den Angaben zufolge im Westen des Landkreises wie etwa in Griesheim und Weiterstadt.

Der Bereich liege im Kerngebiet der errichteten Sperrzone, erklärte Landrat Köhler. Dort gelten Einschränkungen für die Jagd und die Forstwirtschaft und es seien keine weiteren Änderungen nötig.

Bei den positiven Funden in den Ortsteilen von Mühltal und Seeheim-Jugenheim "hoffen wir, dass es sich nur um eine infizierte Rotte gehandelt haben könnte", so Landrat Köhler"

Rheingau-Taunus-Kreis: Hochwasser unter Beobachtung

Im Rheingau-Taunus-Kreis hatte es im Dezember den ersten positiven Schweinepest-Fall gegeben, die Sperrzone II wurde daraufhin ausgeweitet. Wie der Kreis am Freitag nun meldete, sind die getesteten Wildschwein-Kadaver außerhalb der Kernzone alle negativ.

Die positiven ASP-Fälle beschränken sich demnach auf die Rheininsel Mariannenaue und die Grünaue. Auf der Mariannenaue wurden nach Kreisangaben bisher 38 Wildschweinkadaver entnommen, 31 davon waren ASP-positiv.

Eine auf der Insel installierte Fangeinrichtung soll bald in Betrieb genommen werden. Zusätzlich wird südlich der B42 ein Elektrozaun errichtet, der die Kernzone noch besser abgrenzen soll. In der Sperrzone I wird zudem im Januar die Wildschwein-Jagd intensiviert.

Hochwasser unter Beobachtung

Besonders im Blick haben die Verantwortlichen das momentan steigende Hochwasser des Rheins und dessen möglichen Einfluss auf den Wildwechsel. Auf rheinland-pfälzischer Seite mussten durch das Hochwasser bereits Zäune versetzt und ergänzt werden.

Ob das Hochwasser die B42 auf hessischer Seite und den dortigen möglichen Wildwechsel beeinflusse, werde ständig beobachtet, teilte der Rheingau-Taunus-Kreis mit. "Ob hier weitere Maßnahmen notwendig werden, wird sich voraussichtlich in der kommenden Woche zeigen."