Hessen SV Darmstadt möchte Serie in Regensburg ausbauen: Aller guten Dinge sind zehn
Seit Florian Kohfeldt das Ruder bei Darmstadt 98 übernommen hat, geht es steil nach oben. Die Südhessen sind seit neun Spielen ungeschlagen. Bei Liga-Schlusslicht Regensburg soll zum Jahresabschluss die zweite Hand vollgemacht werden.
Der SV Darmstadt 98 ist das beste Team der 2. Fußball-Bundesliga. Diese Aussage ist zumindest dann richtig, wenn man die ersten vier Spieltage außer Acht lässt. Nach besagtem viertem Spieltag hatten die Lilien gerade einmal ein mickriges Pünktchen auf dem Konto, waren Vorletzter der Tabelle. Seither ging es steil nach oben.
Der Vater des Erfolgs heißt Florian Kohfeldt. Der gebürtige Siegener übernahm den angeschlagenen Bundesliga-Absteiger von Vorgänger Torsten Lieberknecht und hauchte ihm neues Leben ein. Von zwölf Spielen unter Kohfeldt ging nur ein einziges verloren.
Seit neun Partien sind die vor allem offensiv bärenstarken Lilien nun ungeschlagen. Bei Schlusslicht Jahn Regensburg soll am Sonntag (13.30 Uhr) Nummer zehn folgen.
Regensburg nicht auf die leichte Schulter nehmen
Man dürfe nach dem furiosen 5:1 gegen Kaiserslautern vergangenes Wochenende zwar nicht denken, dass man "jetzt noch kurz Regensburg" aus dem Weg schaffe "und dann ist Pause", so Kohfeldt, er habe dieses Gefühl bei seiner Mannschaft aber "nullkommanull".
Auch klar ist: Die Lilien fahren nicht voller Ehrfurcht nach Bayern. "Wir wollen das Spiel gewinnen und das Jahr unbedingt, unbedingt so beenden, wie es sich gut anfühlt. Das haben wir uns erarbeitet, dass wir das können", so der Coach.
Ein Jahr der Extreme
Ein Auswärtssieg wäre der gebührende Abschluss eines wilden Darmstädter Jahres. Die Lilien kannten in 2024 nur die Extreme: erst der sang- und klanglose Abstieg aus der Bundesliga, nun die Wiederauferstehung der bereits Totgesagten.
Mit 24 Punkten sind die Lilien plötzlich wieder auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen. Die Liga-Spitze ist nur noch vier Punkte entfernt. Ein Sieg in Regensburg und die Fans könnten wieder zu Träumen beginnen. Beim SV98 ist man bei diesem Thema verständlicherweise deutlich defensiver.
Aber bitte auf dem Teppich bleiben
In Regensburg sei man zwar "auf dem Papier" der klare Favorit, "aber das waren wir gegen Ulm und Münster auch. Das bedeutet gar nichts", drückte Kohfeldt schon vor dem Gastspiel beim Liga-Schlusslicht zumindest sachte auf die Euphorie-Bremse. Gegen die Kellerkinder aus Ulm und Münster kamen die Lilien jeweils nicht über ein Remis hinaus.
In Südhessen, so war zuletzt zu hören, ist man mit einem Platz im Mittelfeld durchaus zufrieden. An dieser Grundeinstellung wird auch die immer länger werdende Erfolgsserie nichts ändern. In Darmstadt wissen sie immerhin, wie schnell es wieder nach unten gehen kann.
So könnten die Lilien in Regensburg spielen.