Hessen Titeltraum? Bei den Eintracht Frankfurt Frauen erlaubt
Die Eintracht Frankfurt Frauen sind festes Mitglied der Bundesliga-Spitzengruppe, der zweite Platz soll aber noch nicht alles sein. Elisa Senß hat Lust auf mehr, im hr-heimspiel! gibt es sogar eine kleine Kampfansage.
Elisa Senß von den Eintracht Frankfurt Frauen weiß, wie sich große Erfolge anfühlen. Bei den Olympischen Spielen 2024 gewann die 27-Jährige mit der deutschen Nationalelf die Bronzemedaille, ihr Treffer im Achtelfinale gegen Sambia wurde zudem zum Tor des Monats gekrönt. "Das war ein ganz toller Moment, das war sehr besonders", sagte Senß im heimspiel! am Montagabend über die Medaillen-Übergabe in Paris. "Es war toll, den olympischen Geist aufzusaugen."
Warum laut dem olympischen Gedanken schon die Teilnahme etwas Einmaliges ist, hat Senß also nun selbst erfahren. Gleichzeitig dürfte sie aber auch festgestellt haben, dass Erfolge so ein Erlebnis noch einmal aufwerten. Dabei sein ist alles, Titel aber noch schöner. Und genau das passt aktuell auch zu den Fußballerinnen der Eintracht.
Träumen ist erlaubt
Die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis belegt derzeit den zweiten Tabellenplatz, am vergangenen Wochenende gab es einen furiosen 8:0-Sieg gegen den 1. FC Köln. Nicht schlecht, sollte man meinen. Noch lange nicht genug, sagt Senß. "Wenn ihr mich jetzt fragt, ob ich mir die Tabelle einrahme und mit nach Hause nehme. Dann sage ich: 'nein'." Senß, die in der vergangenen Saison noch für Bayer Leverkusen spielte und dort den überraschenden Titelgewinn der Männer hautnah miterlebte, will also mehr. So klingt eine Kampfansage.
Nun sind Spitzenreiter VfL Wolfsburg und der FC Bayern, der aktuell punktgleich mit den Hessinnen Dritter ist, weiter in der Favoritenrolle. Die Eintracht-Frauen, die das enttäuschende Aus in der Champions-League-Qualifikation zu Saisonbeginn bestens weggesteckt haben, liegen aber in Lauerstellung. In der Bundesliga läuft es bis auf einen Ausrutscher gegen Werder Bremen (0:1) bestens, der 3:0-Sieg gegen Wolfsburg und ein 1:1 in München zeigen, wie groß das Potenzial ist. Gibt es die große Senß-ation? Warum denn nicht!
Es darf gern ein bisschen mehr sein
"Im Sport ist generell immer alles möglich", unterstrich deshalb auch Senß. Das primäre Ziel sei es zwar weiterhin, unter den Top-Drei einzulaufen und im kommenden Jahr endlich in der Königsklasse zu spielen. "Alles andere ist ein Bonus." Das Selbstvertrauen ist inzwischen aber so groß, dass sich die Eintracht auch vor den Wölfinnen und dem Meister aus Bayern nicht verstecken muss. "Wir warten mal bis zum Ende der Saison, es ist alles drin." Bei der Eintracht und Elisa Senß sind Titelträume ausdrücklich erlaubt.