Ein Jungtier liegt auf Stroh und blickt in die Kamera.

Hessen Zahlreiche Tierbabys bedrohter Arten in Hessens Zoos

Stand: 26.12.2024 15:48 Uhr

In den hessischen Zoos sind im Jahr 2024 viele Tierbabys zur Welt gekommen. Darunter befinden sich etliche Exemplare gefährdeter und stark bedrohter Tierarten.

Tierbabys sind in Zoos immer eine Attraktion. Kurz vor Jahresende blicken wir noch einmal zurück auf den Nachwuchs in den hessischen Zoos.

Seltenes Waldgiraffen-Baby

Ein kleines Okapi-Weibchen etwa entzückte Besucherinnen und Besucher des Frankfurter Zoos, es wurde im Juli geboren und erhielt den Namen "Shimoni".

Okapis sind stark gefährdet, wie eine Sprecherin des Zoos erklärte. Im Zoo könnten Erkenntnisse über die Waldgiraffen gewonnen werden, die zur Arterhaltung auch in ihrer Heimat beitragen, dem tropischen Regenwald der Demokratischen Republik Kongo.

Nachwuchs nach 54 Jahren

Seltenen Nachwuchs gab es auch Ende März zu bewundern: Erstmals seit 54 Jahren kam in Frankfurt ein Gelbrückenducker zur Welt, eine scheue und wenig bekannte Art, die ursprünglich in West- und Zentralafrika vorkommt. Sie gilt laut Sprecherin als potenziell gefährdet.

Das Jungtier erhielt den Namen "Karli", inzwischen ist es schon groß. Aktuell gibt es in europäischen Zoos nur vier Zuchtpaare, koordiniert wird das Zuchtprogramm von Frankfurt aus.

Roter Panda lässt es gemütlich angehen

Tierbabys sind auch im Kronberger Opel-Zoo ein Besuchermagnet. Im Juni kam dort ein Roter Panda zur Welt, der zunächst in der Wurfhöhle heranwuchs, bevor er sich ab September auch im Gehege den Besucherinnen und Besuchern präsentierte. Weil es so lange dauerte, bis sich das Weibchen nach draußen wagte, bekam es den Namen "Shuilian" (mandarin für "Die noch Schlafende")

Ein rotes Pandababy

Achtung, Flauschalarm: Im Opel-Zoo ist bereits im Juni ein rotes Pandamädchen zur Welt gekommen. Seitdem lebte das Tier in der Wurfhöle, ungestört. Nun können auch Besucher und Besucherinnen den flauschigen Panda beobachten. In China heißen die Tiere "Feuerfuchs", sie leben in den Bergwelten des Himalayas, Nepals und Myanmar. Mit der kühlen Witterung in Kronberg (Hochtaunus) wird das Pandamädchen also keine Probleme haben, heißt es vom Opel-Zoo. Rote Pandas ruhen tagsüber gerne in Bäumen und werden erst zu den kühleren Tageszeiten aktiv. Eine Besonderheit dieser Pandas ist ein sechster "Finger", er hilft beim Festhalten von Ästen und Nahrung und funktioniert ähnlich wie der menschliche Daumen.

Auch drei kleine Weißrüssel-Nasenbären lebten nach ihrer Geburt im Juni zunächst zurückgezogen, bevor sie die Außenanlage erkundeten. Im Mai wurde ein Roter Vari geboren, die Tiere zählen zu den Feuchtnasen-Primaten und stammen aus Madagaskar.

Viele weitere Jungtiere gab es 2024 im Opelzoo zu bewundern, darunter Trampeltier-Nachwuchs "Ella-Marie" und Zebra-Hengstfohlen "Amido". Momentan sei eine Elefanten-Kuh trächtig, sagte eine Zoo-Sprecherin. Im Sommer soll es so weit sein.

Roter Vari

Nachwuchs bei bedrohter Lemurenart: der Rote Vari wurde im Mai im Opel-Zoo geboren.

Europaweite Zuchtprogramme

Welche Tierart Nachwuchs bekommt, ist nicht dem Zufall überlassen. Europaweit werden Zuchtprogramme koordiniert, um die genetische Vielfalt zu erhalten. "Jedes einzelne Tier ist hier dokumentiert", sagte die Sprecherin des Opel-Zoos. Viele der Arten sind in ihrem natürlichen Bestand gefährdet.

Auch im Vivarium in Darmstadt kamen Tierbabys zur Welt. Ein Sprecher der Stadt hob besonders den Nachwuchs der als bedroht eingestuften Marderkaninchen hervor. Auch über Nachwuchs bei den Azara-Aguti habe sich der Zoo sehr gefreut. Die aus Südamerika stammenden Nagetiere gelten ebenfalls als gefährdet.

"Schönheit und Niedlichkeit liegen auch immer im Auge des Betrachters", sagte der Sprecher. Daher werde im Vivarium die Freude über Nachwuchs vor allem durch dessen Bedeutung für den Arterhalt und die Artenvielfalt geprägt.

Zum 2024 ausgewilderten Nachwuchs des Zoos gehören ein Waldkauz und heimische Schmetterlinge, darunter die Arten Kupferglucken und Mittlere Weinschwärmer.