Mecklenburg-Vorpommern Urlaub in MV: Landestourismusverband zieht positive Bilanz für 2024
Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern hat das Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Nach ersten Schätzungen des Landestourismusverbands haben zuletzt rund 350.000 Gäste Weihnachten und Neujahr hierzulande verbracht.
Das Hotel- und Gaststättengewerbe in Mecklenburg-Vorpommern blickt auf ein erfolgreiches Tourismusjahr 2024 zurück. Zum Jahresende verbrachten nach ersten Schätzungen des Landestourismusverbands rund 350.000 Touristen Weihnachten und Silvester hierzulande. Damit könne das Tourismusjahr 2024 trotz eines eher schwierigen Anfangs insgesamt zum zweitbesten Jahr der Geschichte werden, Verbandschef Tobias Woitendorf.
Usedom: 95 Prozent der Unterkünfte ausgebucht
Auf Usedom haben laut Krister Hennige vom Hotel- und Gaststättenverband der Insel rund 150.000 Übernachtungs- und Tagesgäste das Jahresende verbracht. "Wir haben uns unheimlich gefreut. Nachdem 2024 so verhalten angefangen hat, hat es sich wahnsinnig gesteigert über die Monate hinweg und die Gäste waren freudig drauf, haben viel gefeiert und waren glücklich, an der Ostsee zu sein." Seiner Einschätzung nach waren die Unterkünfte, die über die Feiertage gebucht werden konnten, zu 95 Prozent ausgebucht. Allerdings hätten viele über Silvester auch selbst frei und gar nicht offen.
Wenig ausländische Gäste
Trotz des positiven Jahresabschlusses sieht Woitendorf allerdings auch Schwachstellen: Die Zahl der ausländischen Gäste habe sich in Mecklenburg-Vorpommern nach Ende der Coronapandemie im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands am schwersten erholt. Mit rund 4 Prozent internationalem Touristenanteil gebe es hierzulande noch viel Nachholbedarf. "Wir müssen es auch schaffen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten uns international besser aufzustellen. Zu Weihnachten und Neujahr war die Zahl der internationalen Gäste doch sehr überschaubar", so Woitendorf.
Betten zu 40 Prozent ausgelastet
Laut dem Dehoga MV-Chef Lars Schwarz war die Tourismusbranche im vergangenen Jahr vielen Belastungen ausgesetzt. Dazu gehörten der Anstieg des Mindestlohns sowie hohe Lebensmittel-, Energie- und Dienstleistungskosten. "Die Leute haben weniger Geld in der Tasche. Das heißt sie reisen spontaner, sie bleiben kürzer, sie geben weniger Geld aus, gerade in der Gastronomie ist das zu spüren", so Schwarz. Das merke man auch in den Umsätzen, die in der Gastronomie trotz Preiserhöhung im zweistelligen Minusbereich lagen. Viele Betreiber versuchten daher Nieschen zu bedienen oder ihr Gastronomieangebot komplett umzustellen. Auch die Bettenauslastung sei in diesem Jahr mit rund 40 Prozent eher gering.
Auch Woitendorf konnte im vergangenen Jahr einige Herausforderungen beobachten, die bei den Hotelbetreibern und Gastronomen zu Unsicherheit geführt haben. So würden immer mehr Menschen ihre Reisen kurzfristig planen und durch die steigende Arbeitslosigkeit ihren Konsum weiter einschränken. Aber auch die Inflationserscheinungen, der Fachkräftemangel und die Bürokratie würden für die Tourismusbranche immer mehr zum Problem.
Ausländische Arbeitskräfte als Chance
Woitendorf sieht in dem Einsatz von ausländischen Fachkräften eine gute Chance, den Fachkräftemangel aufzuwiegen und Menschen die Möglichkeit zu geben, hierzulande heimisch zu werden, Fuß zu fassen und in den Arbeitsmarkt zu kommen. Dabei könne die Tourismusbranche zum Vorreiter werden. Es sei allerdings wichtig, eine Willkommenskultur auszustrahlen und die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Menschen kommen könnten und wollten.
Viele neue Attraktionen in MV
Dass das Tourismusjahr 2024 so erfolgreich war, könnte auch an neuen besonderen Attraktionen liegen, die im vergangenen Jahr eröffnet wurden. Vor allem das Jahr der Romantik, die neue Seebrücke in Prerow, der Skywalk auf Rügen und der Tag der Deutschen Einheit haben, so Woitendorf, viele Touristen in die Region gezogen. In diesem Jahr könnte das neue Aquarium im Meeresmuseum Stralsund, die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums in Schwerin und die Galerie der Romantik in Greifswald wieder viele Menschen nach Mecklenburg-Vorpommern locken.
Steigende Ausbildungszahlen
Auch Schwarz blickt zuversichtlich ins neue Jahr. Denn die Ausbildungszahlen würden immer weiter steigen und insbesondere die gastgewerblichen Ausbildungsberufe gehörten in der Regel unter die Top Ten der tatsächlich besetzen Ausbildungsberufe. Dazu zeigte er sich im NDR MV Interview optimistisch, dass die Mehrwertsteuer auf Speisen durch die vorgezogene Neuwahlen bald wieder auf 7 Prozent gesenkt werde.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.01.2025 | 17:00 Uhr