Schrill, bunt, skurril, exzentrisch: Kaum eine Sängerin polarisiert mehr als Nina Hagen. Die musikalischen Wurzeln der gebürtigen Ost-Berlinerin liegen in der Londoner Punkbewegung der frühen 80er-Jahre.
Skandale außerhalb der Bühnenauftritte sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Mit Ufo-Theorien, Gottesvisionen und als Talkshow-Gast, der Nachhilfe in Selbstbefriedigung gibt, sprengt Nina Hagen gesellschaftliche Konventionen.
Am 11. März 1955 kommt Nina Hagen in Berlin-Friedrichshain zur Welt. Mutter und Schauspielerin Eva-Maria Hagen trennt sich früh vom Vater Hans Hagen, einem Schriftsteller.
Die Rolle des Ersatzvaters übernimmt der SED-kritische Liedermacher Wolf Biermann. Die Stasi verhindert Hagens Aufnahme in die Schauspielschule, später wird ihr dann zumindest eine Gesangsausbildung erlaubt.
Der Antrag auf Aufnahme in die Schauspielschule wird Anfang der 1970er-Jahre abgelehnt. Doch den Mund lässt sich Nina Hagen nicht verbieten, macht erste musikalische Gehversuche mit Bands in Polen.
Mit ihrer orgelnden Vier-Oktaven-Stimme ist Nina Hagen ein echtes Talent. Ihr Debütalbum "Nina Hagen Band" erscheint im Jahr 1978. Die Soloalben der Künstlerin erscheinen teilweise als deutsch- und englischsprachige Version.
Nina Hagens Privatleben ist geprägt von Beziehungen zu wesentlich jüngeren Männern. Mehrere Ehen scheitern - darunter auch die Verbindung mit dem dänischen Sänger Anders Alexander Breinholm.
Im Jahr 1981 bringt Hagen ihre Tocher Cosma Shiva in Los Angeles zur Welt. Vater ist der 1988 verstorbene niederländische Gitarrist Ferdinand Karmelk.
Aus der Beziehung zum französischen Visagisten Franck Chevalier stammt Sohn Otis Hagen. Er wird 1990 geboren.
Mutter und Tocher gemeinsam auf der Kinoleinwand: In "7 Zwerge - Männer allein im Wald" spielt Nina Hagen die böse Hexe, Tochter Cosma Shiva das Schneewittchen. Gemeinsam mit Mutter und Oma Eva-Maria Hagen geht's zur Filmpremiere.
Zwei Urgesteine der deutschen Musikszene rocken auf hoher See: Udo Lindenberg und Nina Hagen treten 2010 bei der Überfahrt von Dover nach Hamburg gemeinsam auf dem Rockliner, einem Kreuzfahrtschiff, auf.