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Bilderstrecke Autobahn 20: Wenn eine Straße im Boden versinkt

Stand: 25.05.2022 13:40 Uhr
Eine Luftaufnahme zeigt die beidseitig abgesackte A 20 bei Tribsees.

Ein tiefer Krater in der A 20 bei Tribsees erregt seit Herbst 2017 die Gemüter.

Die Fahrbahn der Bundesautobahn A20 in Fahrtrichtung Lübeck ist bei Tribsees im Trebeltal mehr als einen halben Meter abgesackt.

Das Fahrbahn-Desaster auf der A 20 bei Tribsees beginnt unspektakulär: Im Frühjahr und Sommer 2017 senkt sich die Autobahn zunächst ganz langsam - zuerst um einen halben Zentimeter pro Tag, später um zwei.

Seitenansicht des weggebrochenen Fahrbahnabschnitts der A20

Am 9. Oktober 2017 spitzt sich die Lage zu: Ein Teil der Autobahn bricht in die Tiefe.

Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 an der Trebeltalbrücke bei Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) wird am 10.10.2017 von Fachleuten begutachtet. Die Fahrbahn in Richtung Westen war Ende September auf rund 100 Metern Länge etwa einen halben Meter abgesackt, jetzt ist sie metertief weggebrochen.

Das Loch ist etwa 10 Meter breit, 40 Meter lang und durchschnittlich 2,50 Meter tief.

Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 an der Trebeltalbrücke bei Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) wird am 10.10.2017 von Fachleuten begutachtet. Die Fahrbahn in Richtung Westen war Ende September auf rund 100 Metern Länge etwa einen halben Meter abgesackt, jetzt ist sie metertief weggebrochen.

Bei Besichtigungen wird klar: Der gesamte Untergrund der Straße ist eingebrochen. Die Sanierung wird Jahre in Anspruch nehmen.

Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 an der Trebeltalbrücke bei Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) wird am 10.10.2017 von Fachleuten begutachtet. Die Fahrbahn in Richtung Westen war Ende September auf rund 100 Metern Länge etwa einen halben Meter abgesackt, jetzt ist sie metertief weggebrochen.

Experten vermuten, dass die Betonpfeiler in der bis zu 20 Meter tiefen Torfschicht unter der Straße gebrochen sein könnten.

Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 an der Trebeltalbrücke bei Tribsees.

Der havarierte Abschnitt kurz vor der Trebeltalbrücke steht auf einem Damm, der die Autobahn über das sumpfige Gelände führt.

Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 an der Trebeltalbrücke bei Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) wird am 10.10.2017 von Fachleuten begutachtet. Die Fahrbahn in Richtung Westen war Ende September auf rund 100 Metern Länge etwa einen halben Meter abgesackt, jetzt ist sie metertief weggebrochen.

Das Teilstück gilt bereits beim Bau als schwierigster Abschnitt auf den gesamten 324 Kilometern des längsten deutschen Autobahnneubaus seit 1945.

Das abgesackte Autobahnteilstück der A20 an der Trebeltalbrücke bei Tribsees (Mecklenburg-Vorpommern) wird am 10.10.2017 von Fachleuten begutachtet. Die Fahrbahn in Richtung Westen war Ende September auf rund 100 Metern Länge etwa einen halben Meter abgesackt, jetzt ist sie metertief weggebrochen.

Immerhin: Noch kann der Verkehr auf der Gegenfahrbahn in Richtung Osten laufen.

Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) steht am abgesackten Abschnitt der A 20 bei Tribsees und gibt ein Statement ab.

Doch am 20. Oktober 2017 kündigt Landesverkehrsminister Christian Pegel die baldige Vollsperrung der Autobahn an.

Abgesperrter Autobahnabschnitt bei Tribsees

Eine Woche später wird die A 20 zwischen den Anschlussstellen Tribsees und Bad Sülze in beiden Richtungen komplett gesperrt. Die Sicherheit ist nicht mehr zu gewährleisten.

Sperrung der A20 bei Tribsees

Der Verkehr wird über die umliegenden Orte umgeleitet.

Bauarbeiten an Behelfs-Anschlussstelle für die A 20 bei Tribsees

Die Behörden arbeiten fieberhaft an Lösungen. Im November 2017 wird eine provisorische Anschlussstelle freigegeben.

Autobahnabschnitt bei Tribsees ist abgesackt.

Doch auch der Boden unter der Fahrbahn "arbeitet" weiter. Anfang Februar 2018 ist das Loch bereits 95 Meter lang.

Autobahnabschnitt bei Tribsees ist abgesackt.

Wenige Tage später bricht auch die Gegenfahrbahn in Richtung Stettin weg. Experten hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Die genaue Ursache ist aber immer noch nicht klar.

In beiden Fahrbahnen der A 20 klafft bei Tribsees ein großes Loch.

Einen solchen sogenannten Grundbruch einer Autobahn in Deutschland hat es noch nie zuvor gegeben.

Grafisches Modell der Stahlbehelfsbrücke für die abgesackte A 20

Doch es gibt auch ein Zeichen der Hoffnung. Eine Behelfsbrücke wie in dieser Grafik soll errichtet werden. Doch die geplante Fertigstellung im Spätsommer 2018 stellt sich als zu ambitioniert heraus.

Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (r., CSU) informiert sich an der abgesackten Ostseeautobahn A 20 über die Schäden und lässt sich von Landesverkehrsminister Christian Pegel (SPD) über die Situation informieren.

Im März 2018 sagt der kommissarische Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (r.) finanzielle Unterstützung zu: "An Geld soll es hier wirklich nicht fehlen."

Bagger stehen bereit zum Rückbau des Straßendammes an dem zerstörten Teilstück der Autobahn 20 bei Tribsees.

Im Frühjahr 2018 wird mit dem Rückbau des havarierten Abschnitts begonnen.

Mit einem Abschleppwagen werden die Asphaltbrocken aus der Einsturzstelle der A 20 gezogen.

Stück für Stück werden die Asphaltbrocken mit einem Abschleppwagen aus der Einsturzstelle gezogen.

Nachdem die Fahrbahndecke abgetragen ist, ist die A 20 bei Tribsees auf 800 Metern Länge ein Sandweg.

Im Frühsommer 2018 ist die Autobahn am abgerutschten Abschnitt zu einem Sandweg geworden.

Fünf riesige Bohrgeräte, jedes wiegt 40 Tonnen, sind an der A20-Baustelle im Einsatz.

Dann werden die Gründungspfähle für die Behelfsbrücke in den Boden gerammt.

Die Großbaustelle der Autobahn 20 bei Tribsees: Die Montage der Behelfsbrücke beginnt.

Gut ein Jahr nach dem Absacken - im Oktober 2018 - beginnt die Montage der Behelfsbrücke. Ende November oder Anfang Dezember soll sie je Richtung einspurig befahrbar sein.

Der Lückenschluss an der A20-Behelfsbrücke steht kurz bevor.

Mitte November steht der Lückenschluss an der Behelfsbrücke kurz bevor.