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Bilderstrecke Bau auf, bau um, bau ab: Der Stadtteil Großer Dreesch im Wandel

Stand: 04.03.2024 08:57 Uhr
Der Fernsehturm auf dem Großen Dreesch in Schwerin kurz nach seiner Fertigstellung in den 1960er-Jahren.

Am Anfang war der Fernsehturm: Jahre bevor die ersten Plattenbau-Hochhäuser auf dem Flurstück Großer Dreesch im Südosten Schwerins emporschießen, wird Mitte der 1960er-Jahre der Fernsehturm errichtet.

Grundsteinlegung auf dem Großen Dreesch in Schwerin

Bau auf, bau auf! Im November 1971 wird der Grundstein für den ersten Bauabschnitt der Großwohnsiedlung gelegt.

Grundsteinlegung auf dem Großen Dreesch in Schwerin

Das Ereignis wird mit Musik und viel Tamtam gefeiert.

Grundsteinlegung auf dem Großen Dreesch in Schwerin im November 1971

Hier sollen jene Menschen wohnen, die im nur wenige Kilometer entfernt aus dem Boden gestampften Industriekomplex Schwerin-Süd arbeiten.

Eine junge Familie sieht sich auf einer Baustelle auf dem Großen Dreesch in Schwerin Anfang der 1970er-Jahre um.

Im Frühjahr 1972 ziehen die ersten Familien ein.

Großer Dreesch

Für damalige Verhältnisse sind die Wohnhäuser komfortabel ausgestattet.

Straßenbahnhaltestelle im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch 1974

Die Wohnungen sind bei Einheimischen und Neuzugezogenen gleichermaßen begehrt. Neben der attraktiven Lage zwischen Wäldern und dem Schweriner See punktet der neue Stadtteil mit einer gut ausgebauten Infrastruktur.

Ansichtskarte des Schweriner Plattenbauviertels Großer Dreesch aus den 1970er-Jahren.

In Schwerin ist man stolz auf den neuen Stadtteil - und druckt eifrig Ansichtskarten.

Alltagsszene auf dem Berliner Platz im Schweriner Plattenbauviertels Großer Dreesch

Bis zur Wende 1989 wächst die Großsiedlung - mittlerweile um die Stadtteile Neu-Zippendorf (Dreesch II) und Mueßer Holz (Dreesch III) erweitert, auf rund 62.000 Einwohner an. Seinerzeit lebt annähernd jeder zweite Schweriner auf dem Dreesch.

Der Berliner Platz  im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch

Zeitsprung ins Jahr 2012: Auf den ersten Blick ist scheinbar vieles beim Alten geblieben.

Blick über den Großen Dreesch in Schwerin (1996)

Doch hinter der Fassade der Häuser und des Viertels bröckelt es.

Blick über den Schweriner Stadtteil Großer Dreesch

Der große Stadtteil mit den über 20.000 Wohnungen befindet sich in permanentem Wandel.

Das Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Schön sind die Aussichten nur bedingt.

Blick von der Aussichtsplattform des Schweriner Fernsehturms auf Plattenbauten im Neubaugebiet Großer Dreesch (2006)

Die Einwohnerzahl geht rasant zurück.

Eine Frau geht vor einer Hausfassade im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch.

Um das Jahr 2010 leben nur noch rund 24.000 Einwohner auf dem Dreesch.

Alltagsszenerie im Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Die einstige sozialistische Bilderbuch-Siedlung ist längst keine mehr.

Alltagsszenerie im Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Sie wird ein sozialer Brennpunkt mit hoher Arbeitslosigkeit, Verwahrlosung und Verfall.

Alltagsszenerie im Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Ein (Kauf-) Paradies ist das Viertel lange Zeit nicht gerade.

Verfallendes Hochhaus im Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Mit dem Zusammenbruch der maroden Industrie verlieren etliche Dreescher ihre Arbeit.

Verfallendes Hochhaus im Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Viele ziehen weg, der Leerstand zieht ein.

Alltagsszenerie aus dem Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Zurück bleiben verfallende Häuser.

Abriss von Plattenbauten im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch

Der Rückbau des Viertels hat bereits in den 1990er-Jahren begonnen - und geht weiter. Etliche Plattenbauten - teilweise elfgeschossig - fallen dem Abrissbagger zum Opfer.

Ein russisches Café im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch.

Viele Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion finden in den 1990er-Jahren auf dem Dreesch ein neues Zuhause. Später ziehen auch viele Geflüchtete in die leerstehenden Plattenbauten ein.

Eine russisch-orthodoxe Kirche aus Holz mitten in Plattenbauten.

Aber es entsteht auch Neues: Zwischen die Blöcke aus Stahlbeton ist eine kleine russisch-orthodoxe Holzkirche gebaut worden.

Die Astrid-Lindgren-Schule im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch.

Bis 2006 werden über die Hälfte der verbliebenen Häuser mit Fördergeldern und viel Engagement der Bewohner saniert. Der Stadtumbau geht voran. So entsteht etwa die Astrid-Lindgren-Schule.

Flächen am Straßenrand im Schweriner Stadtteil Großer Dreesch werden verschönert.

Auch Grünflächen werden neu angelegt.

Alltagsszenerie aus dem Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch

Ziel: Die Menschen sollen auf dem Dreesch wieder "schöner wohnen" können.

19.02.2019: Mit einem Mobilkran werden die zu DDR-Zeiten errichteten Hochhäuser im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf Platte für Platte abgebaut.

Dazu gehören auch weitere Abriss- bzw. Abbauarbeiten. Hier wird 2019 ein Hochhaus in Neu-Zippendorf Platte für Platte mit einem Kran demontiert.

19.02.2019: Mit einem Bagger werden die abgebauten Betonwände der leergezogenen Hochhäuser im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf sortiert.

Die einzelnen Betonwände werden fein säuberlich aufeinandergestapelt.

Der Schriftzug "Schöner Wohnen" ist am 16. Juli 2021 an einem Plattenbau-Wohnblock zu sehen. Der Berliner Platz im Stadtteil Neu-Zippendorf soll neu gestaltet werden. Neue Mehr- und Einfamilienhäusern sollen in direkter Nähe zu den zu DDR-Plattenbauten entstehen.

Neben den alten DDR-Gebäuden sollen neue Mehr- und Einfamilienhäuser entstehen.