Der Blick zur Seebrücke Sellin bei Wind und Wellen.

Mecklenburg-Vorpommern Biosphärenreservat auf Rügen besteht UNESCO-Test

Stand: 11.11.2024 14:34 Uhr

Zum dritten Mal seit 1991 ist das Biosphärenreservat Südost-Rügen von der UNESCO anerkannt worden. Die Kernzone soll auf 600 Hektar erweitert werden.

Deutschlands drittkleinstes Biosphärenreservat an der Südostspitze der Insel Rügen hat eine UNESCO-Überprüfung bestanden und darf damit den Schutzstatus weitere zehn Jahre behalten. Das Gebiet ist seit mehr als 40 Jahren geschützt - und jetzt auch größer als zuvor. Eine wichtige Neuerung ist nach Angaben des Umweltministeriums Mecklenburg-Vorpommerns der geplante Beitritt der Gemeinde Zirkow mit ihrem gesamten Gemeindegebiet. Zudem plant der Landschaftspflegeverband, das Naturschutzgebiet Granitz vollständig aus der forstlichen Nutzung zu nehmen und als Wildnisgebiet zu bewahren.

Dritte Anerkennung seit 1991

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise entwickelt werden soll. Es ist das dritte Mal seit der ersten Anerkennung im Jahr 1991, dass das Biosphärenreservat Südost-Rügen die UNESCO-Anforderungen erfüllt. Vollständig im Biosphärenreservat liegen die Gemeinden Sellin, Baabe, Göhren, Mönchgut und Lancken-Granitz, teilweise Putbus, Binz und Zirkow sowie die Insel Vilm. In der Region finden sich vielfältige Landschaftsformationen auf kleinstem Raum - schroffe Steilküsten ebenso wie kilometerlange Sandstrände. Auf der Seite der Bodden säumen breite Schilfgürtel die Ufer und bieten damit Wasservögeln ein ideales Brutrevier.

Backhaus: Erfolg vieler Menschen

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) nahm die UNESCO-Urkunde am Montag von einer Vertreterin des deutschen Nationalkomitees für das Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) auf der Seebrücke in Sellin entgegen. In seiner Rede betonte er, dass die Anerkennung eine große Ehre, aber auch ein Auftrag sei, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und weiterhin ein Vorbild für nachhaltige Entwicklung der Region zu sein. Es sei ein großer Erfolg, zu dem viele Menschen einen wertvollen Beitrag geleistet hätten.

Erweiterung der Kernzone auf 600 Hektar

Die größte Herausforderung, um die erneute Anerkennung zu erlangen, war laut Backhaus die Erweiterung der Kernzone auf über drei Prozent der Gesamtfläche beziehungsweise 600 Hektar. Die Vergrößerung betreffen insbesondere die Insel Vilm sowie die Naturschutzgebiete Granitz und Goor. In Deutschland gibt es derzeit 17 solcher Unesco-Gebiete, drei davon in Mecklenburg-Vorpommern. Neben Südost-Rügen sind es das Biosphärenreservat Schaalsee und das Biosphärenreservat Mecklenburgisches Elbetal.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 11.11.2024 | 17:00 Uhr