Ein Schild "Vom Baden wird abgeraten - Blaualgen" steht am Hohnsensee.

Mecklenburg-Vorpommern Blaualgen: Gesundheitsbehörde MV warnt vor 13 Badestellen

Stand: 11.07.2024 17:35 Uhr

Giftstoffe, die in Blaualgen enthalten sind, können allergische Reaktionen auslösen und zu Übelkeit und Erbrechen führen. Zur Zeit warnt die Gesundheitsbehörde vor 13 Badestellen an Binnenseen in MV.

Von Martina Rathke

Aktuell haben die Gesundheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern für 13 Badestellen Warnungen ausgesprochen - bei sieben Binnenseen ausdrücklich wegen der Blaualgen. Diese können Giftstoffe bilden, die gesundheitsgefährdend wirken.

Badestellen werden alle vier Wochen beprobt

Gut zu wissen: Insgesamt werden landesweit 334 Badestellen an Binnenseen regelmäßig beprobt, 154 sind es an der Ostsee. Das heißt, wer nach einer Erfrischung sucht, der wird sicher eine unbelastete Badestelle in seiner Nähe finden. Betroffen von Blaualgen sind aktuell laut der Badewasserkarte MV:

  • Hohensprenzer See, Hohen Sprenz
  • Hohensprenzer See, Friedrichshof
  • Krebssee, Bellin
  • Tollensesee, Neubrandenburg Broda
  • Krickower See, Krickow
  • Lütt See, Vietow
  • Hofsee, Gubkow

Ostseestrände noch ohne Blaualgen

Im Naturbad in Grimmen, das zeitweise geschlossen war, konnte das Blaualgen-Problem inzwischen durch Pumpen gelöst werden. Regen, Wind und niedrigere Temperaturen hätten des Weiteren dazu beigetragen, dass die Gefahr gebannt werden konnte, sagte ein Stadtsprecher. Das Bad sei wieder geöffnet.

An der Ostsee ist an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns bislang keine Badestelle betroffen. Satellitenbilder des "Swedish Metrological and Hydrological Institute" weisen bislang lediglich Blaualgenteppiche in der östlichen Ostsee vor Litauen und Polen aus, nicht aber vor Mecklenburg-Vorpommern.

Hohe Temperaturen und Nährstoffe begünstigen Algenblüte

Mit den hohen Wassertemperaturen können im Sommer immer wieder "Blaualgenblüten" auftreten. Laut Experten sorgt der Klimawandel dafür, dass solche Bedingungen tendenziell früher erreicht werden. Für ihre massenhafte Ausbreitung benötigen Blaualgen zudem Stickstoff und Phosphor. Diese Nährstoffe können auch durch die Landwirtschaft in Gewässer geraten.

Gesundheitsgefahren: Allergische Reaktionen, Erbrechen

Blaualgen sind Bakterien, die wegen der bläulichen Farbe den Namen Cyanobakterien tragen. Sie stellen für Mensch und Tier eine gesundheitliche Gefahr dar, weil sie Toxine, also Giftstoffe, bilden. Diese Giftstoffe können nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales allergische Reaktionen auslösen, bei Berührung zu Haut- und Schleimhautreizungen und beim Verschlucken größerer Mengen Wasser auch zu Übelkeit und Erbrechen führen. Vor allem Kinder sollten den Kontakt meiden.

Gefahr auch für Tiere

Auch für Hunde bestehe beim Schwimmen eine potenzielle Gefahr. Das Baden aber prinzipiell zu untersagen, sei nicht in jedem Fall notwendig, heißt es von der Behörde. Die grünlich oder blau-grünlich gefärbten, schlierenartigen Teppiche sind gut zu erkennen. Man kann sie deshalb leicht meiden. Nicht immer muss es sich aber bei diesen Algenteppichen auch um Blaualgen handeln. Sicher erkennen lässt sich das nur im Labor.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 11.07.2024 | 19:30 Uhr