Ein mit der Aufschrift "Wasserstoff" gekennzeichnete Rohrleitung in der Brennstoffzelle eines Wasserstoff-Kraftwerks.

Mecklenburg-Vorpommern Eine halbe Milliarde Euro für Wasserstoff-Projekte in MV

Stand: 16.07.2024 15:57 Uhr

Bund und Land fördern den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern mit 540 Millionen Euro. Unter anderem soll damit auch Energie für das Rostocker Fernwärmenetz gewonnen werden.

Die Pläne für vier Großanlagen zur Produktion von so genanntem grünen Wasserstoff in Mecklenburg-Vorpommern sind einen wichtigen Schritt vorangekommen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat für sie Förderbescheide in dreistelliger Millionenhöhe ausgestellt, wie das Schweriner Wirtschaftsministerium mitteilte.  So wird die Errichtung einer Produktionsanlage (Elektrolyseur) mit 100 Megawatt Leistung bei der Firma H2Apex in Rostock-Laage und einer ebenso großen Anlage auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks im Rostocker Hafen gefördert, die bis 2030 auf ein Gigawatt erweitert werden soll. Sie soll auch Fernwärme für die Hansestadt liefern, so das Wirtschaftsministerium.

Wasserstoffleitung von Rostock nach Sachsen

Eine 55-Megawatt-Anlage will den Angaben zufolge die Firma Enertrag errichten. Einen Förderbescheid erhielt auch die Firma Ontras für den Bau einer Wasserstoffleitung von Rostock über den Raum Güstrow bis Berlin, Brandenburg und Sachsen. Insgesamt erhalten die vier Projekte im Nordosten vom Bund und vom Land insgesamt 540 Millionen Euro Förderung, heißt es vom Ministerium. Damit würden Gesamtinvestitionen von rund 700 Millionen Euro unterstützt.

Projekte von europaweiter Bedeutung

Die vier Projekte sind nach Angaben des Wirtschaftsministeriums von gemeinsamem europäischen Interesse und gehören demnach zum Grundgerüst für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Insgesamt hat Bundeswirtschaftsminister Habeck Förderbescheide in Höhe von 4,6 Milliarden Euro für 22 Projekte bewilligt.

Forscher: Entscheidendes Element für die Energiewende

Grüner Wasserstoff sei ein entscheidendes Element für die Energiewende, sagte Professor Johannes Gulden von der Hochschule Stralsund dem NDR. Damit bestehe die Möglichkeit, "den Bereich der Mobilität, den Bereich der Wärme, den Bereich der Industrie und auch den elektrischen Bereich der Energieversorgung zu koppeln. Das ist das, was wir für die Energiewende benötigen". Grüner Wasserstoff sei zudem keine Zukunftsmusik, sondern eine Technologie, "die schon heute funktioniert". An der Hochschule Stralsund werde dazu lange geforscht, er freue sich, "dass es jetzt an die Umsetzung gehe".

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 16.07.2024 | 19:30 Uhr