Mecklenburg-Vorpommern Bauern in MV demonstrieren in Schwerin gegen Mercosur
In Schwerin haben Bauern aus Mecklenburg-Vorpommern gegen das Freihandelsabkommen Mercosur demonstriert. Das Akommen zwischen der EU und Ländern in Südamerika soll demnächst unterzeichnet werden.
Die Initiative "Land schafft Verbindung" hat die Demonstration in MV organisiert. Die Freien Bauern und der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern unterstützen die Aktion. Das Abkommen in seiner jetzigen Fassung dürfe so nicht unterschrieben werden, sagt Olaf Schümann, Versammlungsleiter der Demonstration im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Während des Protestes auf dem Alten Garten in Schwerin wollten die Landwirte mit möglichst vielen Verbrauchern ins Gespräch kommen und über ihre Situation aufklären.
35 statt 300 Teilnehmer
Bis zu 300 Teilnehmer hatten die Organisatoren erwartet. Vor der Bühne versammelten sich am Montagvormittag insgesamt acht Traktoren und 35 Landwirte. Ein möglicher Grund für die deutlich geringere Teilnehmeranzahl ist, dass der Verein "Land schafft Verbindung" und die freien Bauern am Freitagnachmittag die Genehmigung für die Demo erteilt bekamen und erst danach zur Teilnahme aufgerufen konnten.
Folgen des Freihandelsabkommens "für deutsche Landwirtschaft fatal"
Schümann schätzt die Folgen, die das Freihandelsabkommen für die deutsche Landwirtschaft hätte, als fatal ein. In Südamerika würden Agrarprodukte wie Fleisch, Zucker und Bioethanol unter viel günstigeren Bedingungen produziert. So kämen billigere Produkte in die EU. Landwirte, die in Deutschland unter höchsten Umwelt- und Tierwohlstandards produzieren, fürchteten um ihre Existenz.
Warum protestieren Landwirte gegen das Mercosur-Abkommen?
Die heimischen Landwirte befürchten einen enormen Konkurrenzdruck und bangen um ihre beruflichen Existenzen, sollte sich die Europäische Union mit den Mercosur-Staaten auf das Freihandelsabkommen einigen. Zu den Mercosur-Staaten gehören: Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Das Abkommen verspricht für sie neue Absatzmärkte in der EU, etwa bei Rindfleisch oder Zucker. Genau darin sehen Landwirte hierzulande ein großes Problem. Sie verweisen auf die hier geltenden sehr hohen Standards: Mindestlöhne, strikte Umwelt - und Tierschutzauflagen, die so in Südamerika nicht existieren. Deshalb fordern heimische Landwirte, dass die Politik nachbessert: Das Mercosur-Abkommen dürfe nur in Kraft treten, wenn in allen beteiligten Staaten dieselben Bedingungen gelten.
Weitere Bauernproteste möglich
Ende der Woche ist in Uruguay ein Treffen von Mercosur-Vertretern und Vertretern der EU geplant, wo das Freihandelsabkommen beschlossen werden soll. Umweltstaatssekretärin Elisabeth Assmann (SPD) hat sich bei der Demo hinter die Forderungen der Landwirte gestellt und forderte, dass der landwirtschaftliche Teil im Mercosur-Abkommen müsse korrigiert werden. Für den Fall, dass die Forderung nicht umgesetzt wird, haben die Landwirte weitere Proteste angekündigt.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.12.2024 | 10:00 Uhr