Mecklenburg-Vorpommern Neubrandenburg will Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt zeigen
Rund vier Wochen nachdem sich eine Mehrheit in der SV NB dafür ausgesprochen hat, keine Regenbogenfahne mehr vor dem Bahnhof zu hissen, legte dasselbe Gremium nun ein Bekenntnis für Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt ab.
Die Stadtvertretung von Neubrandenburg hat sich in ihrer Sitzung am Mittwoch erneut mit dem seit Wochen gärenden Konflikt zur Regenbogenflagge beschäftigt. In einem Beschluss forderten 24 von insgesamt 33 Ratsherren und Ratsfrauen die Stadtverwaltung auf, Vorschläge zu machen, wie in der Vier-Tore-Stadt dauerhaft Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt sichtbar gemacht werden könnten. Es war die erste Sitzung der Stadtvertretung seit dem Beschluss, dass die Regenbogenfahne nicht mehr vor dem Bahnhof hängen soll.
Ist die Regenbogenflagge bald wieder zu sehen?
Die Stadtverwaltung soll bis Mai 2025 ein Konzept dazu vorlegen, wie Neubrandenburg Weltoffenheit am wirksamsten zeigen kann. "Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr die Regenbogenflagge wieder dort [Bahnhof Neubrandenburg] sehen", kommentierte Stadtpräsident Thomas Gesswein den Beschluss der Stadtvertretung. Vor dem Tagungsgebäude hatten sich nach Polizeiangaben rund 80 Menschen versammelt und sich für den Beschluss ausgesprochen.
Zweiter Antrag kurzfristig zurückgezogen
Auch der Stadtvertreter Tim Großmüller (Stabile Bürger Neubrandenburg) wollte am Mittwoch ursprünglich erneut einen Antrag zur Regenbogenflagge einbringen. Demnach sollte diese wieder am Bahnhof gehisst werden, allerdings nur neben den Flaggen der Stadt, des Landes und der Deutschlandflagge. Diesen Antrag zog Großmüller jedoch kurzfristig zurück. Großmüller habe wohl eingesehen, dass er mit diesem Antrag höchstwahrscheinlich keine Mehrheit haben werde, meinte Gesswein.
*In einer vorherigen Version hieß es, die Regenbogenflagge darf wieder gehisst werden. Dies war ein inhaltlicher Fehler. Wir bitten, dies zu entschuldigen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.11.2024 | 19:30 Uhr