Ein Kreuzfahrtschiff verlässt das überdachte Baudock der Meyer Werft.

Kanzler bei Betriebsversammlung Meyer Werft offenbar gerettet

Stand: 21.08.2024 18:44 Uhr

Monatelang haben Beschäftigte um die Existenz der Papenburger Meyer Werft gebangt. Nach NDR Informationen ist die Werft nun offenbar gerettet. Zu einer Betriebsversammlung morgen wird auch Kanzler Olaf Scholz erwartet.

Das wurde aus internen Politikkreisen in Berlin bekannt. An der Versammlung im Emsland sollen neben Scholz auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Wirtschaftsminister Olaf Lies (alle SPD) teilnehmen. NDR.de überträgt die anschließende Pressekonferenz am frühen Nachmittag live im Videostream.

Wird aus der Meyer Werft ein Staatsunternehmen?

Rettungsplan für die Meyer Werft

Die wichtigsten Punkte zwischen Werft und Politik scheinen damit geklärt. Der Haushaltsausschuss des Bundestages und der Landtag in Niedersachsen müssen allerdings noch zustimmen. Aus internen Kreisen heißt es, dass Bund und Land nicht nur mit jeweils rund 900 Millionen Euro bürgen, sondern auch mit 80 bis 90 Prozent die Mehrheitsanteile an der Werft übernehmen sollen. Damit würde die Meyer Werft befristet bis 2027 zu einem Staatskonzern. Trotzdem soll die Familie Meyer im neuen Aufsichtsrat mit einem Sitz vertreten sein. Außerdem soll sie ein Rückkaufsrecht für die Anteile haben. Bund und Land wollen nach NDR Informationen für ihr Engagement aber Zinsen nehmen. Darüber wird offenbar noch verhandelt, genauso wie über die konkrete Höhe der Anteile.

"Europäische Holding" geplant

Sollten Bund und Land die Mehrheitsanteile an der Werft übernehmen, dann würde der Familie Meyer nur noch der Werft-Standort im finnischen Turku gehören. Die Standorte in Papenburg und Rostock würden dann an den Staat gehen. Um eine mögliche Konkurrenz auszuschließen, sollen alle drei Standorte in einer europäischen Holding zusammengeschlossen werden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.08.2024 | 14:00 Uhr