Niedersachsen Anschlag in Magdeburg: Niedersachsen verstärkt Schutzmaßnahmen
Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und rund 200 Verletzten hat auch Konsequenzen in Niedersachsen. Die Zahl der Einsatzkräfte auf den Weihnachtsmärkten wird erhöht.
Das kündigte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Samstag an. Auch wenn es nach aktuellem Kenntnisstand keine direkten Bezüge nach Niedersachsen gebe, werde man gemeinsam mit den Veranstaltern der Weihnachtsmärkte etwaige neuralgische Punkte prüfen, so Behrens. Für die Menschen in Magdeburg sei es entsetzlich, dass sie die Tat erleben mussten.
Innenministerium: Keine Hinweise auf Gefahr
"Mit meinen Gedanken bin ich bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich wünsche allen Verletzten eine schnelle und gute Genesung", teilte Behrens in einer Stellungnahme mit. Polizei und Innenministerium betonen, dass es keine Hinweise auf eine gefährliche Lage in Niedersachsen gebe. Nach der Todesfahrt in Magdeburg hat die niedersächsische Landesregierung für Samstag und Sonntag die landesweite Trauerbeflaggung aller öffentlichen Gebäude angeordnet.
Mehr Polizei auf den Märkten im Norden
In Hannover und anderen niedersächsischen Städten werden die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Weihnachtsmärkte verschärft. In Celle hat die Stadt nach NDR Informationen an mehreren neuralgischen Punkten Sandsäcke aufgebaut. Die Polizei soll dort außerdem verstärkt Streife gehen. In Oldenburg wird nach Angaben eines Polizeisprechers die Präsenz von Beamten auf den Märkten in der Region erhöht. Die Polizeidirektion Braunschweig teilte mit, dort sei und bleibe das Sicherheitsniveau hoch. Die Beamten wollen demnach aber für die Besucher "noch sichtbarer und ansprechbarer sein". Aus Göttingen heißt es von der Polizei, man werde noch einmal den "Fokus auf die Zuwegungen zu den Märkten" legen. Es bestehe aktuell aber kein sicherheitsrelevanter Grund, Weihnachtsmärkte abzusagen, zu schließen oder diese nicht zu besuchen.
Die Polizei in Hamburg sowie in Schleswig-Holstein hat ihre Präsenz auf den Weihnachtsmärkten vorsorglich erhöht. In Mecklenburg-Vorpommern wurden die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls verstärkt. In Bremen erklärte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), dass die Tat in Magdeburg in der Hansestadt zu einer vollständig neuen Lagebewertung führe. Man werde vorsorglich die Ansprechbarkeit der Polizei auf den Märkten erhöhen.
Bischof: "Anschlag ist grausam und verabscheuungswürdig"
Die Präsidentin des niedersächsischen Landtags, Hanna Naber (SPD), äußerte ihre Trauer über die Opfer in Magdeburg. "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei den Verletzten an Leib und Seele. Unseren Nachbarn in Sachsen-Anhalt fühlen wir uns in diesen schweren Stunden eng verbunden", hieß es in einer Mitteilung. Der katholische Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, sprach ebenfalls sein Mitgefühl für die Angehörigen der tödlich verletzten Menschen aus. "Dieser Anschlag auf friedliche Menschen so kurz vor Heiligabend ist grausam und verabscheuungswürdig. Es ist ein Angriff auf unsere freie Gesellschaft, der durch nichts zu rechtfertigen ist", so Wilmer.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.12.2024 | 12:00 Uhr