Vor einem Gebäude steht ein Schild mit der Aufschrift Niedersächsisches Innenministerium.

Niedersachsen Bisher weniger Asylanträge in Niedersachsen als im Vorjahr

Stand: 16.07.2024 12:53 Uhr

In diesem Jahr könnte die Zahl der Asylanträge in Niedersachsen leicht sinken. Aufnahme-Einrichtungen haben noch Platz. Die Opposition im Landtag klagt über die Zahl der Geflüchteten.

Bis zum Stichtag am 30. Juni wurden 13.475 Asylanträge gestellt, wie das niedersächsische Innenministerium mitteilt. Wenn in der zweiten Jahreshälfte ähnlich viele Anträge gestellt werden, wäre das ein leichter Rückgang im Vergleich zum Niveau von 2023. Im Vorjahr wurden insgesamt rund 29.000 Anträge gestellt. Laut Daten des Innenministeriums steigt die jährliche Anzahl an Asylanträgen in Niedersachsen seit 2020 wieder.

Die meisten Anträge kommen von Menschen aus Syrien

Genau wie im Vorjahr stellten Menschen aus Syrien bisher die meisten Anträge. Es folgten Antragsteller aus der Türkei, Kolumbien, dem Irak und Afghanistan. Ukraine-Geflüchtete werden in einer anderen Statistik erfasst, weil sie kein Asyl beantragen müssen.

Mehr Menschen aus der Ukraine aufgenommen als vorgeschrieben

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 kamen 111.702 ukrainische Bürger nach Niedersachsen. Damit ist die Zahl laut Innenministerium seit dem Jahreswechsel praktisch unverändert. In Deutschland ist die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine mit einem Verteilungsschlüssel geregelt. Bis zum 7. Juli hatte Niedersachsen 8.007 Vertriebene aus der Ukraine mehr aufgenommen als es eigentlich müsste.

Aufnahme-Einrichtungen etwa zur Hälfte gefüllt

Zum Halbjahres-Stichtag war etwa die Hälfte der Unterbringungsplätze der Landesaufnahmebehörde belegt. 5.532 der 11.895 Plätze in den Aufnahme-Einrichtungen waren belegt. Damit sind weniger Menschen in den Unterkünften als noch zum Jahreswechsel. Da lebten gut 6.000 Geflüchtete in den Einrichtungen.

Opposition kritisiert Flüchtlingszahlen

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Niedersächsischen Landtag, Sebastian Lechner, sagte, dass die Zahlen noch immer zu hoch seien. Kommunen seien an der Grenze der Belastbarkeit. Der CDU-Mann forderte zudem, dass die Grenzkontrollen, die zur Europameisterschaft eingeführt wurden, fortgesetzt werden. Außerdem sollten, so Lechner, Abschiebungen konsequenter und schneller durchgeführt werden. Der niedersächsische AfD-Innenpolitiker Stephan Bothe sprach im Zuge des Rückgangs von einer begrüßenswerten Entwicklung.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.07.2024 | 13:00 Uhr