Eine neu entdeckte Froschart aus Madagaskar wird nach Star-Trek-Captain Pike benannt.

Niedersachsen Kirk und Picard: Forscher entdecken "Star Trek"-Frösche

Stand: 15.10.2024 14:49 Uhr

In den Regenwäldern Madagaskars hat ein Team von der Technischen Universität Braunschweig neue Baumfroscharten entdeckt. Deren Balzrufe erinnern an die Science-Fiction-Serie "Star Trek".

Anstatt zu quaken, geben die Frösche hohe, pfeifende Laute von sich, die nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Science-Fiction-Fans in Staunen versetzen. In der Fachzeitschrift "Vertebrate Zoology" wurden die Arten nach den bekanntesten Captains aus der "Star Trek"-Welt benannt - darunter Kirk, Picard und Janeway.

Klänge wie in der Science-Fiction Welt

Die neu entdeckten Frösche gehören zur Gattung "Boophis" und nutzen ihre außergewöhnlichen Pfeiftöne zur Kommunikation. "Die Laute der Frösche erinnern an die Geräusche, die in der Serie als Bootsmannspfeife oder Tricorder-Soundeffekte verwendet werden", erklärt Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig. Die Verbindung zur Sci-Fi-Serie war so stark, dass die Forscher beschlossen, den Fröschen Namen aus der "Star Trek"-Welt zu geben. "Für Nicht-Trekkies klingen die Rufe vielleicht eher wie Vogeltriller oder Insektentöne", fügt Vences hinzu. Doch nicht nur die Laute, auch die entlegenen Lebensräume der Frösche erinnern an ferne Welten: Die Forscher mussten weite Expeditionen zu abgelegenen Wäldern und Bergregionen unternehmen, um die neuen Arten zu finden. "Diese Art der Entdeckung ist echte Forschung und Erkundung, wie sie auch der Geist von 'Star Trek' verkörpert", sagt Mark Scherz vom Naturhistorischen Museum Dänemarks, der an der Studie beteiligt war.

Einzigartige Triller-Laute

Die seltsamen Pfeiflaute sind Werberufe, mit denen die Männchen die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich ziehen. Die hohen Frequenzen der Laute könnten eine Anpassung an die Umgebung sein: "Die Frösche leben in der Nähe von schnell fließenden Bächen. Wären ihre Rufe tiefer, würden sie im Rauschen des Wassers untergehen", erklärt Jörn Köhler vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt, der die akustische Analyse durchführte. Dank dieser einzigartigen Rufe konnten die Forscher die Frösche von ähnlichen Arten unterscheiden, die äußerlich kaum voneinander zu trennen sind. "Jede Art hat eine unverwechselbare Serie von Pfeiftönen", sagt Köhler. Diese akustischen Merkmale stimmen auch mit den Ergebnissen der genetischen Analysen überein und halfen dabei, die sieben neuen Arten sicher zu identifizieren.