Niedersachsen Entscheidung in Göttingen: "Kunsthaus wird abgewickelt"
Das Kunsthaus Göttingen war 2021 als Vorzeigeprojekt gestartet, gefördert vom Bund. In Göttingen blieb es umstritten. Nun muss es nach drei Jahren geschlossen werden.
Am Montagabend votierten die Mitglieder des Göttinger Finanzausschusses mehrheitlich gegen zusätzliche Gelder für die städtische Einrichtung, wie die Ausschussvorsitzende Carina Hermann (CDU) berichtete. Während die SPD dafür war, sprachen sich demnach Grüne, CDU, FDP und Linke gegen den Vorschlag der Göttinger Stadtverwaltung aus, die jährlichen Zuschüsse zu erhöhen und eine Liquiditätsreserve einzurichten. Laut der Ausschussvorsitzenden findet das Vorhaben im Rat der Stadt nun definitiv keine Mehrheit mehr. "Das ist eine klare Entscheidung, dass das Kunsthaus in Göttingen abgewickelt wird", sagte Hermann dem NDR Niedersachsen.
Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) ist enttäuscht
Die Stadtverwaltung wollte mit den zusätzlichen Geldern den Fortbestand des 2021 eröffneten Kunsthauses sicherstellen. Angedacht waren jährliche Zuschüsse in Höhe von 240.000 Euro statt wie bisher 180.000 Euro. Auch sollten einmalig 200.000 Euro für eine Liquiditätsreserve fließen. Enttäuschend sei es, dass die Einrichtung nach nur drei Jahren aufgeben werde, sagte Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). Nun sei zu prüfen, ob vom Bund in das Kunsthaus geflossene Fördergelder zurückgezahlt werden müssen, so Broistedt.
Bislang 35.000 Besucherinnen und Besucher
Der Bund hat die Einrichtung des Kunsthauses nach Angaben der Stadt mit 4,5 Millionen Euro gefördert, eine halbe Million Euro steuerte die Stadt aus eigenen Mitteln bei. Eine weitere Million sei privat gespendet worden, zudem hätten lokale Unternehmen das Kunsthaus bezuschusst. Der Stadt zufolge lockten die kostenlosen Ausstellungen seit der Eröffnung 35.000 Besucherinnen und Besucher an. Wie es mit dem eigens sanierten Gebäude weitergeht, ist nach Angaben der Stadtverwaltung offen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 05.11.2024 | 15:00 Uhr