Niedersachsen Kirchenglocke aus Nazi-Zeit: Neue Gedenkstätte in Faßberg
Eine Glocke aus der Nazi-Zeit sorgte in Faßberg jahrelang für Streit. Der aber hat inzwischen ein Ende gefunden: Nun soll sie Teil einer Gedenkstätte werden. Jetzt informiert die Kirche über die nächsten Schritte.
Die Glocke der evangelischen Kirche in Faßberg (Landkreis Celle) ist ein umstrittenes Relikt der Geschichte. Sie wurde während der NS-Zeit 1938 gegossen und ist mit zwei Hakenkreuzen sowie einem Adler der Luftwaffe versehen. Jahrzehntelang hing sie in der Kirche in Faßberg, die als NS-Militärkirche errichtet wurde. 2017 entdeckte man die Hakenkreuze, die Glocke wurde abgehängt und durch eine neue ersetzt. Seitdem lagert sie auf einem Dachboden - und es wird intensiv über den richtigen Umgang mit ihr diskutiert.
Rolle der Kirche zur NS-Zeit: Lern- und Denkort in Faßberg
Nun findet im WeltCafé in Faßberg eine Veranstaltung statt, bei der über das Vorhaben informiert wird. Die evangelische Kirche soll ein Denkort werden, sagt die Lüneburger Regionalbischöfin Marianne Gorka: "Der Glocke kommt dabei eine besondere symbolische Rolle zu." Eine Initiative aus Vertretern aus Kirche, Politik, Wissenschaft und der Geschichtswerkstatt Faßberg fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Kirche im NS-Regime. Ziel des Treffens sei der gemeinsame Austausch. Am Ende der Veranstaltung sollen konkrete nächste Schritte präsentiert werden.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 16.01.2025 | 08:30 Uhr