Niedersachsen Kohlenmonoxidvergiftung: Mann aus Bremen stirbt in Italien
Auf der italienischen Insel Sizilien ist ein Tourist aus dem Raum Bremen ums Leben gekommen. Der 36-Jährige starb an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Drei weitere Familienmitglieder wurden verletzt.
Der Mann hatte nach Angaben von Feuerwehr und Polizei gemeinsam mit seiner 34-jährigen Schwester sowie den Eltern im Alter von 60 und 63 Jahren ein Ferienhaus in der Kleinstadt Cefalù gemietet. In der Nacht zu Montag hatte der 63-jährige Vater der Familie den Notruf alarmiert. Als die Rettungskräfte in der Ferienunterkunft eintrafen, fanden sie die vier Deutschen bewusstlos vor. Die Eltern sowie die 34-Jährige wurden den Angaben zufolge verletzt in Krankenhäuser gebracht. Ihr Zustand sei kritisch, hieß es.
Offener Kamin ist womöglich Ursache
Wie es zu der Vergiftung kommen konnte, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Feuerwehr vermutet nach eigenen Angaben, dass ein Defekt an einem offenen Kamin für den Gasaustritt verantwortlich ist. Demnach hatte der Schornstein beim Eintreffen der Rettungskräfte stark geraucht, auch in mehreren Zimmern stand dichter Rauch. Laut Feuerwehr wurde aber auch ein Defekt an einem Heizkessel nicht ausgeschlossen. Dieser habe sich jedoch in einem anderen Raum befunden - weit entfernt von dem Ort, an dem die Familie bewusstlos aufgefunden wurde. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet und die gesamte Villa beschlagnahmt.
Kohlenmonoxid bleibt häufig unbemerkt
Kohlenmonoxid entsteht unter anderem beim Verbrennen etwa von Gas oder Kohle und ist farb- und geruchlos. Schon geringe Konzentrationen können tödlich für den Menschen sein. Da das Gas für die Sinne nicht wahrnehmbar ist und keine Reizungen der Atemwege verursacht, bleibt ein Kohlenmonoxidaustritt oft unbemerkt. Die deutsche Familie hat die Unterkunft nach Angaben von Nachbarn für mehrere Tage gemietet. Cefalù liegt an der Nordküste der italienischen Insel und ist auch im Winter ein Reiseziel vieler Touristen.
Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung können zum Beispiel Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Benommenheit, Halluzinationen, Apathie, Krampfanfälle und Atemnot sein. Besonders empfindlich reagieren ältere Menschen, Herzpatienten und Ungeborene im Mutterleib auf das Gas.
Gefahr durch Öfen, Grills und Pellets
Kohlenmonoxid entsteht, wenn Kohle, Gas oder Benzin nicht vollständig verbrennen, weil die Sauerstoffzufuhr nicht ausreicht. Und das ist in geschlossenen Räumen schnell der Fall. Auslöser einer CO-Vergiftung sind vor allem defekte Öfen, Gasthermen, Heizstrahler, Kamine und Schornsteinanlagen. Grillen mit Holzkohle oder Gas in geschlossenen Räumen - selbst Grillen bei geöffneten Fenstern und Türen ist lebensgefährlich.
Melder warnt vor hoher CO-Konzentration
Wer mit Kohle, Gas oder Holz heizt, sollte intensiv lüften, um eine hohe Kohlenmonoxid-Konzentration zu vermeiden. Wichtig ist außerdem eine regelmäßige Wartung der Heizung. Bei einer höheren Kohlenmonoxid-Konzentration schlägt ein CO-Melder (ab 20 Euro im Baumarkt) Alarm. Dann sollte man sofort den Raum verlassen und an die frische Luft gehen.