111 junge Seehunde befinden sich in Norddeich aktuell in Aufzucht. Von Mitte Juni bis Mitte Juli ist in der Seehundstation die arbeitsreichste Zeit im Jahr.
Wenn Muttertiere nach Nahrung suchen, lassen sie Jungtiere kurz am Strand zurück. Als Heuler gelten Seehunde erst, wenn sie dauerhaft von der Mutter getrennt werden - dann werden sie hier aufgezogen.
Viermal am Tag werden die Heuler in Norddeich gefüttert. Seehundbabys bekommen zunächst eine Lachsemulsion als Muttermilchersatz. Acht Tage nach der Aufnahme gibt es dann den ersten ganzen Hering.
Aktuell fressen die meisten Seehunde in Norddeich rund eineinhalb Kilogramm Fisch am Tag. Vor der Auswilderung sind es drei bis vier Kilogramm.
Für die Tierpfleger und Tierärzte bedeutet die Aufzucht der Seehundbabys viel Arbeit: Neben der Fütterung müssen die Becken regelmäßig gereinigt und die Seehunde untersucht sowie gewogen werden.
Im Schnitt dauert es 65 Tage, bis ein junger Seehund wieder ausgewildert werden kann. In Norddeich sollen die ersten Jungtiere Anfang August zurück ins Wattenmeer gelassen werden.
Die Seehundstation Friedrichskoog hat den ersten Heuler des Jahres bereits ausgewildert. 135 Jungtiere werden dort aktuell aufgezogen.