Eine Frau tippt auf der Tastatur eines Laptops.

Niedersachsen Verbraucherzentrale: Verträge sorgten für viele Beschwerden

Stand: 30.12.2024 19:31 Uhr

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat Bilanz für Jahr 2024 gezogen. Demnach haben viele Menschen Probleme wegen untergeschobener Verträge gehabt. Auch 2025 rechnet der Verein mit vielen Beschwerden.

Verbraucherinnen und Verbraucher seien in diesem Jahr häufig Opfer von Stromanbietern und Zeitschriftenabos geworden, teilte die Verbraucherzentrale am Montag mit. Dabei seien zwei Unternehmen mit ihren Maschen aufgefallen: Die primaholding GmbH sowie der Telekommunikationsanbieter 1N Telecom. "Bundesweit, auch in Niedersachsen, hat es zahlreiche Beschwerden zu untergeschobenen Verträgen der primaholding GmbH mit den Vertriebsmarken primastrom, voxenergie und nowenergie gegeben", sagte die Geschäftsführerin der Verbraucherschutzzentrale Niedersachsen, Petra Kristandt. Zudem seien unseriöse Onlineanbieter ein Problem gewesen.

Sammelklage gegen Telekommunikationsanbieter

Beschwerden gab es auch gegen Verlage, die mit der Pressevertriebszentrale zusammenarbeiten. "Betroffene können meist nicht nachvollziehen, ein kostenpflichtiges Abo bestellt zu haben, der Widerruf gestaltet sich dann schwierig oder wird abgelehnt", so Kristandt. Ihren Angaben zufolge gibt es mittlerweile zwei außergerichtliche Vergleiche zwischen den Tochterfirmen der primaholding GmbH und dem Verbraucherzentrale Bundesverband, sodass Betroffene ungünstige Verträge vorzeitig kündigen und ihr Geld zurückfordern können. Gegen 1N Telecom werde derzeit eine Sammelklage geprüft, sagte Kristandt. Wegen fragwürdiger Anbieterwechsel hatte es Tausende Beschwerden gegen das Unternehmen bei der Verbraucherzentrale gegeben.

Große Unternehmen melden Insolvenz an

Darüber hinaus haben die Insolvenzen einiger großer Unternehmen wie des Reiseveranstalters FTI, des Dekohändlers Depot und Tupperware die Verbraucherzentrale beschäftigt, weil Geld nicht zurückgezahlt wurde oder es Garantiefälle gab. Im kommenden Jahr rechnet Kristandt nicht damit, dass sich die Zahl Beschwerden verringert. Konkrete Zahlen zu sämtlichen Beschwerdefällen 2024 in Niedersachsen sollen laut der Verbraucherzentrale im neuen Jahr vorliegen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 30.12.2024 | 18:00 Uhr