Niedersachsen Zettel für Bundestagswahl: Branche in Hannover bereitet sich vor
Während einige Parteien bereits Kandidaten für die Bundestagswahl gekürt haben, laufen bei anderen noch die Gespräche. Die Papier- und Druckereibranche bereitet sich derweil auf die Produktion der Wahlzettel vor.
Rund acht Wochen dauere es, bis Händler und Druckereien die Unterlagen liefern können, sagt Thorsten Drews, Geschäftsführer des Papierhändlers vph in Hemmingen (Region Hannover). Angesichts des auf den 23. Februar datierten Wahltags eine enge Rechnung: "Der 22. Dezember wäre ein Stichtag", sagt Drews. Ab jetzt hätten die Parteien also noch vier Wochen Zeit, um ihre Kandidaten rechtskräftig aufstellen zu können.
Langes Prozedere bei Parteien hat Folgen für Druckereien
Wie es derzeit aussieht, könnte genau dort das Problem liegen. Denn erst nachdem die Parteien ihre Kandidaten nominiert haben, können die Wahlleitungen die Namen und Parteien benennen. Sobald den Wahlleitern alle Daten vorliegen, übermitteln sie diese Drews zufolge an die Druckereien.
Ausschreibungen für Druck der Wahlzettel laufen
Die Ausschreibungen für die Druckereien laufen parallel. Die für die anstehende Bundestagswahl sind inzwischen eingetroffen, berichtet Armin Ahrens, Geschäftsleiter von Qubus in Hannover. Die Bewerbungsfrist betrage fünf Tage. Qubus ist eine der größeren Druckereien im Raum Hannover und hat in den vergangenen Jahren bereits Wahlunterlagen gedruckt.
Wahlunterlagen werden auf speziellem Papier gedruckt
Sobald die Druckereien den Auftrag erhalten, bestellen sie bei den Händlern das nötige Papier. Der Bund gibt vor, welche Art Papier benutzt werden darf. Drews zufolge muss es eine Stärke von 80 bis 90 Gramm haben. Zudem dürfe der Druck nicht durchscheinen. Außerdem sei Recyclingpapier gefragt, was mittlerweile einen Großteil der Firmen ohnehin verwende. Aber die Händler bereiten sich jetzt schon vor.
Branche hofft auf schnelle Kandidatenkür
Das entsprechende Papier liegt zum Teil schon auf Lager, sagt Papierhändler Drews. Gegebenenfalls müsse bei den Herstellern nachbestellt werden. Dies dauere in der Regel wenige Tage. Die Branche sei grundsätzlich gut aufgestellt und könne auch kurzfristig Großaufträge wie den Druck von 64 Millionen Wahlunterlagen erledigen. Dennoch hofft Drews darauf, dass die Parteien noch im Dezember ihre Kandidaten benennen.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 19.11.2024 | 19:30 Uhr