Essener Stadtrat will AfD-Parteitag verhindern

Nordrhein-Westfalen Ab Freitag drei Tage Protest gegen AfD-Parteitag in Essen

Stand: 24.06.2024 17:38 Uhr

In Essen trifft sich am Wochenende in der Grugahalle die AfD zu ihrem Bundesparteitag. Mehrere Bündnisse bereiten dafür an drei Tagen verschiedene Protest-Aktionen und Veranstaltungen vor. Heute haben sie ihre Pläne vorgestellt.

Von Kyra Preuß

"Die Stadt muss der AfD die Halle überlassen, aber wir der AfD nicht die Straßen", sagt Linda Kastrup vom Aktionsbündnis "Gemeinsam Laut". Zusammen mit dem Bündnis "Widersetzen" haben sie bei ihr Programm und die geplanten Aktionen während des AfD-Parteitags vorgestellt.

Schon am Abend vor dem Start des Parteitages am Freitag soll sich auf den Straßen in Essen etwas tun. "Gemeinsam Laut" organisiert dann ab 19 Uhr eine sogenannte Rave-Demo. Mit Musik-Trucks wollen die Demonstrierenden von Essener Hauptbahnhof zur Grugahalle ziehen, wo der Parteitag am Samstag startet.

Zufahrten sollen blockiert werden

Bei einer Pressekonferenz werden die geplanten Aktionen der Bündnisse erläutert

Vielfältige Proteste: Die Bündnisse erläutern ihre Pläne bei einer Pressekonferenz

Am Samstagmorgen werden viele Demonstrierende wohl schon früh auf den Beinen sein. Das Bündnis "Widersetzen" hat angekündigt, die Zufahrtswege zur Grugahalle zu blockieren. Für die rund 600 AfD-Delegierten soll dann kein Durchkommen sein. Der zivile Ungehorsam soll aber friedlich bleiben, sagt Katharina Schwabedissen, eine der Sprecherinnen von "Widersetzen".

Ziel sei es, den Parteitag zu verhindern oder wenn das nicht möglich sei, ihn zumindest erheblich zu verzögern, sagt Schwabedissen. "Das werden die größten Proteste des zivilen Ungehorsams, die Essen in den letzten Jahren gesehen hat", ist sie sich sicher.

Gegenveranstaltung mit Konzerten und Reden

Die Grugahalle in Essen

Die Gruga-Halle: Hier hält die AfD ihren Parteitag ab

Auch sonst sind am Samstag viele Aktionen an und rund um die Grugahalle geplant. So zieht zum Beispiel ab 10 Uhr eine Großdemonstration vom Essener Hauptbahnhof zum Parteitagsgelände. Ab dem frühen Nachmittag findet dann auf dem Messeparkplatz eine große Gegenveranstaltung zum Parteitag statt, die die "Essener Allianz für Weltoffenheit" mitorganisiert. Bei einem Markt der Möglichkeiten stellen sich rund 60 verschiedene Organisationen vor. Außerdem wird es Redebeiträge und auch Konzerte geben - wohl auch mit prominenten Gästen.

Für den letzten Tag plant "Gemeinsam laut" dann am Sonntagmorgen noch eine Mahnwache vor der Grugahalle. Die Polizei geht für das Protestwochenende von zehntausenden Teilnehmern aus. Sie wird während dieser Zeit bestimmte Gebiete rund um die Grugahalle sperren.

Einschränkungen im Nahverkehr

Auch die Ruhrbahn rechnet damit, dass es aufgrund der vielen Proteste zu Ausfällen und Verspätungen kommen kann. Teilweise müssen Busse umgeleitet werden, bestimmte Halte fallen aus. Zum großen Protesttag am Samstag soll die U-Bahn-Linie 11, die Richtung Grugahalle unterwegs ist, im Fünf-Minuten-Takt fahren. Allerdings wird das Messegelände rund um das Parteitagswochenende nicht direkt angefahren.

Die Stadt Essen hatte im Vorfeld noch versucht den AfD-Bundesparteitag zu verhindern, war jedoch vor Gericht gescheitert. Nach Ansicht des Gerichts war der Mietvertrag für den Parteitag zu Unrecht gekündigt worden.

Unsere Quellen:
WDR-Reporterin
Bündnis "Gemeinsam laut"
Bündnis "Widersetzen"
Essener Allianz für Weltoffenheit